Roboter können glücklich machen
Eine Forschergruppe unter Beteiligung der Universität St.Gallen hat untersucht, ob der Einsatz von Haushaltsrobotern deren Nutzer glücklicher macht. Laut einer Studie wird das Glückslevel tatsächlich gesteigert. Allerdings können dabei auch die Schuldgefühle entstehen.
Forscherinnen und Forscher der Universität St.Gallen (HSG), der HEC Lausanne, der Harvard Business School und der Wirtschaftsuniversität Wien haben 5000 Nutzer von Robotern und intelligenten Geräten für den Haushalt befragt. Sie wollten laut einer Medienmitteilung der HSG herausfinden, ob der Einsatz dieser Geräte und die dadurch geschaffene zusätzliche verfügbare Zeit die Anwender glücklicher macht. Zu solchen Geräten zählen beispielsweise Staubsaugerroboter oder intelligente Kühlschränke, die eigenständig Lebensmittel bestellen können.
Laut der Mitteilung hat die Studie ein eindeutiges Ergebnis erbracht: Anwender dieser Art von Robotern haben tatsächlich ein höheres Glückslevel. Zudem fühlen sie sich weniger gestresst. «Der Gebrauch von smarten Produkten kann uns Menschen glücklicher machen, indem mehr Zeit für Dinge übrigbleibt, die uns wirklich wichtig sind», wird hierzu Emanuel de Bellis vom Institut für Customer Insight der HSG (ICI-HSG) zitiert, der an der Studie mitgearbeitet hat.
Dieses höhere Glücksempfinden kann jedoch durch Schuldgefühle gemindert werden. Diese können einerseits entstehen, wenn die genutzten Roboter und Geräte dem Menschen in gewisser Hinsicht ähneln, sei es durch eine Stimme oder ein Gesicht. Diese Wirkung wird laut der HSG noch verstärkt, wenn das intelligente Gerät nach realen Personen benannt wird. Und andererseits können bei Anwendern Schuldgefühle gegenüber Mitmenschen auftreten, wenn die Nutzer fürchten, wegen des Einsatzes dieser Produkte als faul betrachtet zu werden. Laut der HSG liefert die Studie damit zwei mögliche Gründe, warum Haushaltsroboter und intelligente Geräte bislang «noch nicht jenen rasanten Siegeszug vollbracht haben, der ihnen prophezeit wurde».