Gemeinsam digitale Barrieren abbauen

Am 21. November 2025 steht in der ganzen Schweiz die digitale Inklusion im Fokus. Im Kanton St.Gallen zeigt sich, wie konsequent Verwaltung, Stadt und Partner daran arbeiten, digitale Hürden abzubauen und allen Menschen den Zugang zu digitalen Diensten zu erleichtern.
In St.Gallen gehört digitale Inklusion inzwischen klar zur politischen und technischen Realität. Der Kanton hat in den vergangenen Jahren Rahmenbedingungen geschaffen, die IT-Lösungen für Menschen mit Behinderung besser zugänglich machen sollen. Zum nationalen Tag der digitalen Inklusion führt die kantonale Verwaltung in der Stadt St.Gallen eine besondere Aktion durch: eine offene Beratung für Personen, die Mühe mit Smartphone, Tablet oder digitalen Basisdiensten wie Whatsapp haben.
Digitale Stolpersteine gibt es viele. Ein QR-Code funktioniert nicht, das Passwort ist vergessen oder das Handy reagiert nicht mehr. Für viele sind solche Probleme lästig, aber lösbar. Doch aktuelle Erhebungen zeigen, dass rund ein Drittel der Menschen in der Schweiz über geringe oder gar keine digitalen Grundkompetenzen verfügt. Für Betroffene können digitale Hürden schnell zu Ausgrenzung führen, besonders wenn Webseiten, Apps oder Online-Dienste nicht barrierefrei gestaltet sind.
Beratung vor Ort im Festsaal der Ortsbürgergemeinde
Am 21. November bieten Auszubildende des Kantons im Festsaal der Ortsbürgergemeinde St.Gallen an der Gallusstrasse 14 eine kostenlose persönliche Beratung an. Von 9 bis 15.30 Uhr können Besucher eine Nummer ziehen und sich bis zu dreissig Minuten individuell unterstützen lassen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Früh vorbeikommen lohnt sich: Die ersten zehn Besucher erhalten ein kleines Präsent.
Das Angebot richtet sich an alle. Die Auszubildenden können Menschen mit einer schweren Behinderung allerdings nur begrenzt beraten. Bei komplexeren Anliegen wird an spezialisierte Stellen verwiesen.
Barrierefreiheit als fester Bestandteil von IT-Projekten
In der kantonalen Verwaltung hat digitale Inklusion einen hohen Stellenwert. Seit rund einem Jahr wird bei neuen IT-Lösungen systematisch untersucht, welche Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt sein müssen. Grundlage dafür ist eine Relevanzanalyse. Je nach Ergebnis kommt der «eCH 0059 Accessibility Standard» zur Anwendung. Dieser stellt sicher, dass beispielsweise Leichte Sprache oder maschinell lesbare Dokumentenformate umgesetzt werden, wenn digitale Angebote an die Bevölkerung gerichtet sind.
Auch technisch wird kontinuierlich nachgerüstet. Hilfsmittel wie spezielle Monitore oder angepasste Tastaturen erleichtern Menschen mit Behinderung den Alltag am Computer.
Der Kanton St.Gallen war zudem der erste Kanton, der der vom Bund initiierten Allianz Digitale Inklusion Schweiz beitrat. Die Allianz stärkt das Thema IT-Barrierefreiheit bei privaten und öffentlichen Akteuren und organisiert den nationalen Tag der digitalen Inklusion.
Politische Verankerung im Schwerpunktziel der Regierung
Die St.Galler Regierung hat das Thema in ihre Schwerpunktplanung aufgenommen. Im Schwerpunktziel 5 «Funktionale Strukturen und Dialog fördern» spielt der Generationendialog eine zentrale Rolle. Eine wirksame Sozialpolitik setzt voraus, dass alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu digitalen Informationen und Dienstleistungen haben. Der Tag der digitalen Inklusion zeigt, wie diese Absicht konkret umgesetzt wird.
Text: pd/red
Bild: ChatGPT