KI im Klinikalltag: Clienia zeigt, wie es geht

KI im Klinikalltag: Clienia zeigt, wie es geht
Henrietta mit Sergio Filli (Leiter ICT Clienia-Gruppe), Dr. Fabienne Niederer (Klinikdirektorin Clienia Littenheid AG) und Pascal Kauffmann (Gründer und CEO von Alpine AI)

In Littenheid diskutierten Fachleute aus dem Gesundheitswesen über reale KI-Anwendungen – mit beeindruckenden Pilotprojekten und einem humanoiden Roboter.

Wie lässt sich Künstliche Intelligenz sinnvoll in den Klinikalltag integrieren – und was bringt sie konkret? Mit diesen Fragen befasste sich eine Veranstaltung der Thurgauischen Vereinigung der Leitenden Ärzte und Belegärzte der Privatspitäler (TVLBP), die am vergangenen Donnerstag in der Clienia Privatklinik Littenheid stattfand. Rund 35 Fachpersonen nahmen teil, um praxisnahe KI-Lösungen zu diskutieren – fernab von Hype und Theorie.

Im Zentrum standen konkrete Anwendungen, die bereits heute Zeit sparen, Prozesse optimieren und die Qualität der Versorgung verbessern. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Mark Ebneter, Co-Präsident der TVLBP.

Praxisnahe Einblicke und reale Effizienzgewinne

Dr. Javier Blanco, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Rehaklinik Dussnang, betonte die Schlüsselrolle hochwertiger Daten für den Erfolg von KI-Systemen. Er zeigte auf, wie KI beispielsweise bei Diagnosen oder der Berichterstellung nicht nur Zeit spart, sondern auch die Präzision erhöht. Voraussetzung sei ein sorgfältiger Umgang mit Trainingsdaten – und ein realistischer Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie.

Clienia setzt auf produktive KI-Lösungen

Besonders konkret wurde es bei den Pilotprojekten, die Klinikdirektorin Dr. sc. ETH Fabienne Niederer gemeinsam mit Pascal Kauffmann, CEO von Alpine AI, präsentierte. Clienia nutzt KI längst nicht mehr nur in der Forschung: Mit der «My Clienia App» verfügt die Klinik über die erste Patienten-App in der Schweizer Psychiatrie. Ein digitales Whiteboard im Stationszimmer übernimmt automatisch Daten aus dem Klinikinformationssystem INES und erleichtert damit den Pflegealltag spürbar.

Ein weiterer Meilenstein ist die Integration von «SwissGPT», einer in der Schweiz gehosteten Version von ChatGPT, die bereits produktiv eingesetzt wird. Besonders eindrücklich: Die KI-Lösung «Clienius», die Patientengespräche in Echtzeit dokumentiert und datenschutzkonform ins System überträgt – ein Quantensprung in Sachen Effizienz.

Roboter Henrietta als Blickfang

Für einen emotionalen Höhepunkt sorgte der humanoide Roboter «Henrietta», entwickelt vom Innovationszentrum Lab42 in Davos. Sie demonstrierte eindrucksvoll, welches Potenzial robotergestützte Assistenzsysteme in der Pflege und im Klinikalltag künftig entfalten könnten. Alpine AI setzt dabei bewusst auf Schweizer Standards in Datenschutz und IT-Sicherheit – ein zentraler Vertrauensfaktor im sensiblen Gesundheitsumfeld. 

Text: pd/red
Bild: zVg

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