HSG-Absolvent kämpft mit KI gegen Food Waste

HSG-Absolvent kämpft mit KI gegen Food Waste

Das Start-up GoNiña von HSG-Absolvent Matthieu Ochsner setzt auf Künstliche Intelligenz, um Food Waste zu reduzieren. Die KI prognostiziert die täglich benötigten Mengen an Menüs für Essensanbieter. Überschüsse werden über die GoNiña-App zu vergünstigten Preisen angeboten.

Ob ein Restaurant mehr oder weniger Menüs verkauft, wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst: «Ein warmer Tag steigert oft die Nachfrage nach Sushi, während Suppen weniger gefragt sind», erklärt Ochsner. Auch Events oder Feiertage wirken sich auf den Bedarf aus. Die KI von GoNiña hilft Essensanbietern, diese Schwankungen präzise zu antizipieren und Überbestände zu reduzieren.

Präzise und praxisorientierte Technologie

Die von GoNiña entwickelte KI ist bereits bei zwei Unternehmen im Einsatz und erzielt eine Prognosegenauigkeit von 85 bis 92 Prozent – höher als bestehende Lösungen. Gemeinsam mit ETH-Absolvent Ferdinand von Hagen gründete der 33-jährige Ochsner Anfang 2023 das Start-up, mit dem Ziel, der Lebensmittelverschwendung in der Schweiz entgegenzuwirken. «Nach wie vor werden in der Schweiz etwa ein Drittel der Lebensmittel entsorgt», betont Ochsner, und weltweit trägt Food Waste erheblich zum CO₂-Ausstoss bei.

App verbindet Konsumenten mit vergünstigten Angeboten

GoNiña geht noch weiter und bietet eine App an, die Essensanbietern ermöglicht, ihre nicht verkauften Menüs direkt an Verbraucher zu einem reduzierten Preis anzubieten. Konsumenten können über die App sehen, ob Restaurants, Bäckereien oder Supermärkte in der Nähe vergünstigte Speisen anbieten, die sonst entsorgt würden.

Personalisierte Benachrichtigungen und flexible Buchungen

Um die Nutzung zu erleichtern, können Benutzer Benachrichtigungen für bevorzugte Anbieter einstellen. So entfallen zeitaufwendige Suchen nach Angeboten. Eine weitere Funktion der App ermöglicht wiederkehrende Buchungen, ideal für Nutzer, die regelmäßig im Home Office arbeiten und sich für bestimmte Tage ein Menü sichern möchten.

Seit dem Launch der App im Februar 2024 zählt GoNiña über 8000 Nutzer, und landesweit bieten bereits 45 Betriebe ihre Speisen über die Plattform an. Der Fokus liegt derzeit auf Zürich und Umgebung, doch das Netzwerk wächst.

Flexibles Gebührenmodell für Essensanbieter

GoNiña erhebt von den Anbietern keine festen Kommissionen. Stattdessen nimmt das Start-up 25 Prozent des Verkaufspreises und verzichtet auf jährliche Gebühren, was gerade für kleine Betriebe attraktiv ist. «Bei anderen Plattformen können die Gebühren schnell zu einer finanziellen Hürde werden», erläutert Ochsner.

Idealismus als Antrieb

Noch arbeitet das Start-up ohne externe Finanzierungen. Ochsner und sein Mitgründer zahlen sich selbst keinen Lohn aus, um möglichst viel in die Entwicklung zu investieren. Gespräche mit Investoren laufen bereits, um das Wachstum von GoNiña weiter voranzutreiben.

Auf dem Titelbild: HSG-Absolvent Matthieu Ochsner bei der Vorstellung seines Start-ups.

Text: pd

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