Digitalisierung in Innerrhoden verzögert sich

Digitalisierung in Innerrhoden verzögert sich

Die Standeskommission des Kantons Appenzell Innerrhoden hat beschlossen, die Einführung des elektronischen Dossiers sowie des Ratsinformationssystems auf Anfang 2026 zu verschieben. Grund dafür sind erhebliche Ressourcenengpässe beim Amt für Informatik, das mit den steigenden Anforderungen an Digitalisierung und laufendem Betrieb überlastet ist.

Das Amt für Informatik, zuständig für den Informatikbetrieb der kantonalen Verwaltung sowie der am Kantonsnetz angeschlossenen Körperschaften und Betriebe, sieht sich zunehmend mit einem erhöhten Bedarf an Applikationsmanagement konfrontiert. Die Arbeitsbelastung ist so stark gestiegen, dass die Fortführung und Abwicklung strategisch wichtiger Projekte nicht mehr möglich ist, heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei.

Mit dem Projekt «elektronisches Dossier» soll das digitale Primat in der Schriftgutverwaltung eingeführt werden. Geplant ist auch eine zentrale Scanning-Lösung zur Digitalisierung der eingehenden Post. Die Umsetzung dieses Projekts ist nun für Anfang 2026 vorgesehen.

Ebenfalls auf 2026 verschoben wird die Einführung des neuen Ratsinformationssystems für den Grossen Rat. Das System soll die bestehende Plattform grinfo.ai.ch ablösen und eine neue Sitzungs-App bereitstellen, mit der sich Grossräte auf die Sessionen vorbereiten und während der Sitzungen arbeiten können.

Text: pd/red

Kürzungen erschweren Umsetzung

Ursprünglich war geplant, das Amt für Informatik personell zu verstärken. Allerdings kürzte der Grosse Rat im Dezember 2024 das Personalbudget, was die Umsetzung der Projekte weiter erschwerte.

Diese Verschiebungen betreffen zentrale Massnahmen der Standeskommission. Das elektronische Dossier war als Teil der Perspektiven 2022–2025 vorgesehen, während das Ratsinformationssystem Bestandteil der E-Government-Strategie ist.

Die Standeskommission zeigt Verständnis für die herausfordernde Situation und unterstützt eine sorgfältige Planung und Priorisierung der laufenden und zukünftigen Projekte. So soll sichergestellt werden, dass die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden, um den dringendsten Anforderungen und Sicherheitsstandards gerecht zu werden.

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