Deep Tech: Schweiz überzeugt im internationalen Vergleich

Der neue Deep Tech Index 2025 bestätigt die starke Stellung der Schweiz in einem zukunftsweisenden Technologiesektor. Nur sechs deutlich grössere Länder zählen mehr Deep-Tech-Start-ups als die Schweiz.
Der Deep Tech Index 2025, veröffentlicht vom gesamteuropäischen Thinktank «The European Centre for Entrepreneurship and Policy Reform» (ECEPR) in Zusammenarbeit mit dem Private-Equity-Investor «Nordic Capital», analysiert die 500 führenden Deep-Tech-Start-ups weltweit. Der Bericht beleuchtet nicht nur die globale Verteilung, sondern gibt auch Einblick in Schlüsselbranchen und identifiziert Faktoren, die die Gründung von Deep-Tech-Start-ups begünstigen.
Europa holt auf
024 waren die USA weiterhin Heimat des grössten Anteils an Deep-Tech-Start-ups (62 %). Europa und Asien folgten mit 18,6 % bzw. 11,4 %. Doch der Abstand schrumpfte: Europas Anteil stieg um 5 %, während Nordamerika 5 % einbüsste. Besonders Luxemburg, die Schweiz, Norwegen und Spanien trieben Europas Aufschwung.
Schweiz: Klein, aber stark
Unter den 30 Ländern mit den meisten Deep-Tech-Start-ups liegt die Schweiz auf Rang sieben – direkt hinter Deutschland und den Niederlanden. Mit einem Anteil von knapp 2 % der Top-500-Start-ups übertrifft sie grössere Nationen wie Frankreich, Israel und Singapur. Besonders eindrücklich: In der Pro-Kopf-Wertung erreicht die Schweiz den dritten Platz mit 1,56 Deep-Tech-Start-ups pro Million Erwachsener. Nur Luxemburg und Singapur schneiden besser ab.
Starke Sektoren, unerwartete Lücken
n der Sektorenauswertung taucht die Schweiz in drei von zehn Bereichen auf: Platz 13 in Photonik & Elektronik, Platz 4 in Robotik & Kommunikation und Platz 3 in Quanten & Computing. Überraschend fehlt sie in den Rankings zu Biotechnologie und Pharmazie – ein Gegensatz zu anderen Berichten wie dem Swiss Venture Capital Report, der Biotechnologie als eine der stärksten Branchen der Schweiz nennt.
Bildung als zentraler Erfolgsfaktor
Laut Analyse des Reports fördert ein starkes Bildungssystem die Entstehung von Deep-Tech-Start-ups. Länder mit besseren PISA-Ergebnissen und einer höheren Dichte an technischen Spitzenuniversitäten verzeichnen mehr Deep-Tech-Gründungen pro Kopf. Die Schweiz ist hier bestens aufgestellt: ETH Zürich und EPF Lausanne zählen zu den weltweit besten Hochschulen, und Schweizer Schüler belegten im aktuellen PISA-Ranking Platz zehn.
Steuerliche und rechtliche Vorteile
Ein weiterer entscheidender Faktor sind starke Eigentumsrechte und wettbewerbsfähige Steuern. Länder mit geringerer Steuerbelastung und besserem Schutz geistigen Eigentums verzeichnen eine höhere Dichte an Deep-Tech-Start-ups. Auch hier punktet die Schweiz: Im International Tax Competitiveness Index belegt sie im Bereich grenzüberschreitender Steuergesetze den ersten Platz und gehört bei den Unternehmenssteuern zu den besten zehn Ländern Europas.
Text: pd/red