Sozialer Roboter empfängt SQUARE-Besucher

Sozialer Roboter empfängt SQUARE-Besucher

HSG-Studenten in Computer Science programmieren einen Roboter, der als Informationsstelle für Besucher im SQUARE dienen soll. Studenten und Forscher werden den Roboter laufend beobachten und Nutzer befragen. So soll dessen Verhalten optimiert werden – mit dem Ziel, dass der Roboter langfristig autonom im SQUARE unterwegs ist.

Der SQUARE hat eine Fläche von rund 7000 Quadratmetern, seine Räume sind auf drei offen gebauten Stockwerken in einem Raster angeordnet. Für Besucher, die eine bestimmte Veranstaltung besuchen möchten, kann das verwirrend sein. Ab Dezember ist dort auch darum ein sozialer Roboter der Firma Navel Robotics unterwegs, programmiert von Studenten im Masterstudiengang Computer Science.

«Der Roboter soll auf Englisch Fragen von Besuchenden und Studierenden beantworten und ihnen bei der Buchung von Gruppenräumen helfen», sagt HSG-Masterstudent Atilla Güven. Gemeinsam mit Phil Natter wird er den 72 Zentimeter grossen und acht Kilogramm schweren Roboter, der ein kindlich-freundliches Gesicht hat, für die Bedürfnisse im SQUARE programmieren. Die beiden Studenten werden den Roboter über mehrere Wochen beobachten und sein Verhalten optimieren; eine Arbeit, die sie im Rahmen eines Praxisprojektes ihres Studiums leisten.

Erster Einsatz in öffentlichem Gebäude

Das Ziel ist, dass das Verhalten und die Konversationen des Roboters möglichst natürlich wirken und so das Vertrauen der Nutzenden wecken. Ab Werk kann der Roboter 15 menschliche Emotionen aus Gesichtern ablesen und darauf ebenfalls mit diversen Gesichtsausdrücken sowie Äusserungen reagieren. Güven und Natter programmieren derzeit Gesprächsverläufe basierend auf den lokalen Gegebenheiten im SQUARE. «Zudem möchten wir den KI-Chatbot ChatGPT einbinden. So kann der Roboter auch flexibel auf unvorhergesehene Gesprächsverläufe und Fragen reagieren.»

Grundsätzlich sei denkbar, dass der Roboter langfristig dank seiner Kameras und Sensoren komplett autonom im SQUARE unterwegs ist. «Zu Beginn muss er aber noch ferngesteuert werden. Der SQUARE ist sehr dynamisch, es bewegen sich viele Menschen darin und die Einrichtung ändert immer wieder. Für diese Art von Umgebung ist der Roboter noch nicht programmiert», sagt Güven. Auch müsse beispielsweise die Frage geklärt werden, ob und wie der Roboter den Lift autonom benutzen könne und sichergestellt sein, dass er Treppenstufen frühzeitig erkennt.

Navel Robotics hat den Roboter für den Einsatz im Servicebereich oder in Heimen entwickelt, in denen er mit den Bewohnern interagiert. Im SQUARE wird der Roboter erstmals in einem öffentlichen Gebäude eingesetzt. «Wir werden uns darum auch mit der Herstellerfirma austauschen und unsere Erfahrungen weitergeben. So kann diese allenfalls die Programmierung des Roboters erweitern», sagt Güven.

Voting zu weiteren Funktionen geplant

Aber auch HSG-Forscher der School of Computer Science interessieren sich dafür, wie der Navel-Roboter performen und wie Menschen auf ihn reagieren werden. Die Doktorandinnen Yu Sun und Annika Kaltenhauser sowie Johannes Schöning, HSG-Professor für Human-Computer Interaction, die das aktuelle Projekt der Masterstudierenden begleiten, werden den Roboter im Rahmen ihrer Forschung auch darüber hinaus beobachten. Sie werden zudem Nutzer zu ihren Erfahrungen befragen.

«Soziale Roboter wie jener im SQUARE haben viel Potential», sagt Yu Sun. «Sie können etwa ältere Menschen zuhause unterstützen, in Schulen als Lernhilfen dienen oder im öffentlichen Raum für Fragen zur Verfügung stehen.» An der HSG-School of Computer Science beschäftigt sich die Human-Computer Interaction Forschungsgruppe unter Johannes Schöning mit dem Zusammenspiel von menschlichen Bedürfnissen und Technologiedesign – dazu gehört eben beispielsweise, wie Menschen einen Roboter und dessen Funktionen wahrnehmen.

Der Roboter wird dem SQUARE längerfristig erhalten bleiben. Studenten und andere Interessierte können während der Testphase via Instagram-Profil des Roboters Anregungen dazu abgeben, welche Funktionen dieser zusätzlich bekommen soll. «Denkbar ist beispielsweise, dass er Führungen durch den ganzen SQUARE macht, den Busfahrplan anzeigt oder Erklärungen zu den Kunstwerken abgibt, die ausgestellt sind», sagt Güven.

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