Schweiz setzt auf sektorspezifische KI-Regulierung

Schweiz setzt auf sektorspezifische KI-Regulierung

Künstliche Intelligenz (KI) ist aus vielen Bereichen des Alltags nicht mehr wegzudenken. Mit ihrem wachsenden Einfluss steigen auch die gesellschaftlichen Erwartungen an Fairness, Transparenz und Verantwortung. Der Bundesrat hat mit der «Auslegeordnung KI» nun die Weichen für eine gezielte Regulierung gestellt. Die Analyse von Digitalswitzerland zeigt, wie die Schweiz Innovation und Verantwortung in Einklang bringen will.

Statt eines umfassenden KI-Gesetzes setzt die Schweiz auf einen sektorspezifischen Ansatz. Die Regulierung soll an bestehende Gesetze und Verordnungen angepasst werden, um Flexibilität zu gewährleisten und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese Strategie steht im Einklang mit der Schweizer Rechtstradition der Technologieneutralität und prinzipienbasierten Regulierung. Besonders begrüsst wird die Entscheidung, die KI-Konvention des Europarats zu ratifizieren, um den Grundrechtsschutz zu stärken und das Vertrauen in KI-Technologien zu erhöhen.

Die internationale Perspektive

Die Schweiz befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen der strikten Regulierung der EU und dem eher liberalen Ansatz der USA. Zudem beeinflussen geopolitische Entwicklungen den Zugang zu essenziellen Technologien, etwa durch US-Exportbeschränkungen für leistungsfähige KI-Chips. Eine kluge digitale Geostrategie ist notwendig, um den internationalen Anschluss in Forschung, Wirtschaft und Sicherheit zu sichern.

Chancen und Herausforderungen

Die sektorspezifische Regulierung bietet Flexibilität, um auf branchenspezifische Bedürfnisse einzugehen. So wird Gesichtserkennungssoftware zur Überwachung am Arbeitsplatz kritisch betrachtet, während sie in der Medizin etwa zur Depressionserkennung wertvolle Dienste leisten kann. Gleichzeitig setzt der Bundesrat auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, um Standards und Best Practices zu entwickeln. Dies soll sicherstellen, dass die Schweiz ein innovationsfreundliches Umfeld bewahrt und gleichzeitig den Schutz der Grundrechte stärkt.

Ausblick: Umsetzung bis 2026

Die Umsetzung der KI-Konvention des Europarats soll bis 2026 erfolgen. Dies erfordert eine sorgfältige Anpassung bestehender Gesetze, um klare und praktikable Regelungen zu schaffen. Zudem müssen Schweizer Unternehmen sicherstellen, dass ihre Technologien mit internationalen Vorschriften kompatibel bleiben. Eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wird entscheidend sein, um die Balance zwischen Innovation und Regulierung zu wahren.

Die gesamte Analyse von Josephine Heinzelmann und Guillaume Gabus finden Sie hier: https://digitalswitzerland.com/de/ki-regulierung-in-der-schweiz/

Text: pd/red

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