Innovation durch Kollaboration

Innovation durch Kollaboration

Dank des neuen Projekts «KMU kollaborativ» erhalten KMU Zugang zu Ressourcen aus allen vier Ländern rund um den Bodensee, um eigene Innovationsprozesse zu starten.

Mehrere Hochschulen und gründungsfördernde Institutionen aus Deutschland, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein haben sich zusammengetan, um KMU beim Thema Innovation zu unterstützen. In dem Projekt geht es nicht nur um die Begleitung, sondern auch um die Vermittlung von dringend notwendigen Ressourcen.

Innovation – ein Privileg der Grossen?

Kleine bis mittlere Traditions- und Familienunternehmen prägen die wirtschaftliche Landschaft am Bodensee. Ihr Erfolgsrezept ist Effizienz. Ihr Erfolg basiert auf jahrzehntelanger Produkt- und Branchenerfahrung.

Doch die Märkte und das Kundenverhalten verändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Konzerne wie ZF oder die Rolls-Royce Power Systems AG reagierten schon vor Jahren mit dem Aufbau eigener Innovations- und Digitalabteilungen, in denen sie neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickeln. Oder sie bedienen sich der aufstrebenden Start-up-Szene; kaufen Innovatoren und Ideen ein, um noch schneller zu innovieren.

Auch KMU sind auf Innovation angewiesen. Sie unterliegen den Marktveränderungen in gleichem Masse. Die Herausforderung dabei: ihre finanziellen und personellen Ressourcen sind begrenzt. Innovatoren und Innovationen einzukaufen, ist für KMU keine Lösung. Des Weiteren ist ihre etablierte Unternehmenskultur nur selten auf dynamische Veränderung ausgelegt. «Wir sind in der Logistik auf Effizienz und eingespielte Prozesse getrimmt. Innovationen haben es deshalb neben dem Tagesgeschäft extrem schwer», so Bernd Robke, geschäftsführender Gesellschafter der Güll GmbH.

Innovation durch Kollaboration – vor allem in der Grenzregion

Eine Zusammenarbeit mit externen Partnern ausserhalb des Kerngeschäfts ist für KMU oft die einzige Lösung, um Innovationsprozesse in Gang zu bringen. Die Herausforderung für KMU mit Sitz am Bodensee: Das undurchsichtige Innovations-Ökosystem in der Region macht es schwer, geeignete Partner zu finden. Die Landesgrenzen stehen einem reibungslosen Wissens- und Technologietransfer entgegen. Denn die Zuständigkeiten politisch engagierter Programme und Netzwerke enden häufig an den eigenen Staatsgrenzen.

Das neue Innovationsprogramm «KMU kollaborativ» soll KMU den Zugang zu Innovationen in der Grenzregion erheblich erleichtern und Kollaboration mit Start-ups und jungen Innovatoren ermöglichen. Das Programm führt KMU in nur 12 Monaten gezielt zur Umsetzung eines konkreten Innovationsvorhabens: Von der Problemanalyse über die Ideengenerierung, die Validierung möglicher Lösungsansätze bis hin zum Aufbau von Konzept, Fahrplan, Strategie und Team. «Mit KMU kollaborativ kommen wir ohne Aufbau von Fixkosten und ohne grosses Risiko schnell in die Umsetzung», so Mario Bischof, Geschäftsführer der i+R Industrie- & Gewerbebau GmbH. Der Start des Programms ist auf Februar 2021 terminiert. Noch können sich KMU für eine Teilnahme bewerben.

Länderübergreifend organisiert und von der EU gefördert

Das Programm wurde von Hochschulen und gründungsfördernden Institutionen aus allen vier Ländern rund um den Bodensee (DE, AT, CH, LI) initiiert und wird im Zeitraum 2020-2023 im Interreg-V-Programm ‹Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein› der Europäischen Union und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Zu den Partnern zählen: Start-up Netzwerk Bodensee, Startfeld, StartHub Schaffhausen, Startnetzwerk Thurgau, Technopark Liechtenstein, Digitales Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben, HTWG & Universität Konstanz, Zeppelin Universität Friedrichshafen.

Weitere Informationen unter https://kmu-kollaborativ.com

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