Ostschweizer Start-up produziert neuen Hightech-Akku

High Performance Battery (HPB) aus Teufen hat den weltweit ersten Feststoff-Akku entwickelt, dessen Herzstück das Ergebnis einer chemischen Reaktion innerhalb des Akkus ist.
Werden üblicherweise Festionenleiter als Fertigteile in die Batterie eingebracht, entsteht der HPB Festionenleiter ähnlich einem «Zwei-Komponenten-Kleber» erst in der Batteriezelle. Dadurch löse diese Technologie elegant wesentliche Hürden für eine Serienproduktion von Feststoff-Akkus als mögliche Nachfolgetechnologie der Lithium-Ionen-Akkus auf, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Die Liste der positiven Eigenschaften des HPB Feststoff-Akkus sei lang, so das Unternehmen weiter: Die innovative Batterietechnologie der High Performance Battery habe eine extrem hohe Lebensdauer ohne Leistungsverlust bei annähernd konstanter Kapazität. Ferner sei der Feststoff-Akku tiefentladefest und schnellladefähig, der Festionenleiter nicht entflammbar und somit sicher in der Nutzung. Darüber hinaus habe die neue Technologie eine um 50 Prozent verbesserte Umweltbilanz gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien und komme zudem ohne den umstrittenen Rohstoff Kobalt aus. Die innovative Akkuzelle habe bereits die grundsätzliche Funktionalität in ersten Tests bewiesen.
Technologie für erfolgreiche Energiewende
Die neue Batterietechnologie von High Performance Battery bedient ein breites Anwendungsfeld, schreibt das Unternehmen weiter: Sie besitze ein hohes Potenzial, künftig in der E-Mobilität – zu Lande, zu Wasser und in der Luft – eingesetzt zu werden. Insbesondere sei sie geeignet für die heimische Energieversorgung und das Zwischenspeichern von volatilem Strom aus Wind-, Wasser- und Sonnenenergie. «Denn für das Gelingen der Energiewende muss umweltfreundlicher Strom aus erneuerbaren Energien zwischengespeichert werden und dann abrufbar sein, wenn der entsprechende Bedarf besteht – vom Privathaushalt bis zur industriellen Produktion», betont HPB.
Auch die Markterschliessung ist gemäss HBP unkonventionell: Die HPB vergibt Lizenzen an Produzenten und Anwender für attraktive Marktsegmente. Für 2023 ist der Fertigungsstart der ersten Produktionslinie von 200 Megawattstunden geplant. Der modulare Aufbau der Produktion soll einen kurzfristigen Einstieg und eine einfache Skalierung auf Gigafactory-Niveau ermöglichen.
Ostschweiz als Technologieführerin?
«Die Entwicklung des Feststoff-Akkus ist ein grosser Erfolg für die Energiewirtschaft und die eMobilität. Der Aufbau der ersten Produktion bietet der (Ost-)Schweiz die Chance der Positionierung als Technologieführerin auf dem Weltmarkt. Neben dem Vertrieb der Lizenzen und der Vorbereitung des Produktionsstarts optimieren wir die Akkuzelle weiterhin in Bezug auf Grösse und Kapazität», sagt Dr. Thomas Lützenrath, COO der High Performance Battery.
Über HPB
Die High Performance Battery wurde 2015 gegründet und ist auf die Erforschung und Entwicklung von High-Tech-Akkus mit einer einzigartigen Kombination von Leistungsdaten spezialisiert: langlebig, nicht-entflammbar, tiefentladefest, nahezu konstante Kapazität bei nahezu konstantem Innenwiderstand, ohne Rohstoffengpass, frei von Kobalt und mit erheblich besseren Umweltwirkungen als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus.
Auf dem Bild v.l.n.r.: CSO Sebastian Heinz, COO Thomas Lützenrath und CEO Günther Hambitzer. (Foto: HPB)