HSG gestaltet digitale Zukunft der Landwirtschaft mit

Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle bei der Transformation der Landwirtschaft – und die Universität St.Gallen (HSG) ist dabei eine treibende Kraft. In drei neuen, von der EU und der Schweiz geförderten Projekten entwickelt die HSG gemeinsam mit internationalen Partnern innovative Ansätze für eine nachhaltigere Landnutzung.
Die HSG beteiligt sich im Rahmen des Horizon-Europe-Programms an den Projekten Nostradamus, LandShift und AfroGrow. Diese Vorhaben zielen darauf ab, durch den Einsatz von digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Erdbeobachtung und Cloud-Systemen neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen. Die Projekte laufen über mehrere Jahre und werden vom Eratosthenes Centre of Excellence der Cyprus University of Technology koordiniert. Die Schweiz unterstützt die HSG mit einer Förderung von rund 2,9 Millionen Franken durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation.
Die drei Forschungsprojekte
Nostradamus optimiert das europäische Agrarmanagement durch die Vernetzung von Echtzeit-Daten aus Erdbeobachtung, Internet der Dinge (IoT) und KI. Ziel ist es, den Einsatz landwirtschaftlicher Betriebsmittel zu minimieren und die Widerstandsfähigkeit der Lebensmittelproduktion zu stärken.
LandShift fokussiert sich auf datengetriebene Landnutzungssysteme. In fünf europäischen Pilotregionen wird erforscht, wie naturbasierte Ansätze zur Klimaneutralität im Landsektor beitragen können.
AfroGrow setzt auf die Entwicklung digitaler Werkzeuge für die Agroforstwirtschaft in Afrika. Durch «Living Labs» und Crowdsourcing-Apps soll lokales Wissen besser genutzt und die Landwirtschaft klimaresilienter gestaltet werden.
Technologie und Gesellschaftswissenschaften verbinden
Die School of Humanities and Social Sciences der HSG (SHSS-HSG) bringt in allen drei Projekten ihre sozialwissenschaftliche Expertise ein. Das interdisziplinäre Forschungsteam um Privatdozentin Dr. Sabine Hoidn analysiert die sozioökonomischen Auswirkungen digitaler Technologien und entwickelt Strategien für deren nachhaltige Implementierung. «Technologische Innovationen allein reichen nicht aus – nur wenn sie in ein stabiles wirtschaftliches und soziales Umfeld eingebettet werden, können sie langfristig zur Transformation der Landwirtschaft beitragen», betont Hoidn.
Durch praxisnahe Forschung, Stakeholder-Engagement und Trainingskonzepte trägt die HSG dazu bei, dass digitale Lösungen nicht nur technisch ausgereift, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert und nachhaltig verankert werden. Mit diesen Projekten positioniert sich die HSG als wichtige Schnittstelle zwischen technologischer Innovation und nachhaltiger Agrarpolitik – und gestaltet die Zukunft der digitalen Landwirtschaft aktiv mit.
Text: pd/red