HSG eröffnet Institut für Computer Science in Vorarlberg

HSG eröffnet Institut für Computer Science in Vorarlberg

Im Juni 2022 unterzeichneten die HSG, das Land Vorarlberg und das vorarlbergische Unternehmen «illwerke vkw AG» eine Vereinbarung zur Gründung des «Campus V» in Dornbirn, in dem Forschungsteams zu den Themen «Big Data Infrastrukturen» und «Embedded Sensing Systems» anwendungsorientiert Grundlagenforschung betreiben und Wissen austauschen können. Am Freitag, 2. Februar 2024 wurde der neue HSG-Campus offiziell eröffnet.

«Die Eröffnung des HSG-Instituts für Computer Science in Vorarlberg (ICV-HSG) stellt einen Meilenstein für den innovativen Bildungs- und Wirtschaftsstandort Vorarlberg dar», erklärte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner. Er und der St.Galler Regierungsrat Beat Tinner sehen in der neuen Forschungskooperation eine grenzüberschreitende Win-Win-Situation. Für die Wirtschaft bedeute dies sowohl einen unmittelbaren konkreten Nutzen als auch einen intensiven Wissenstransfer und Innovationsschub, ergänzten Wilfried Hopfner, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) und Elmar Hartmann, Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV).

HSG
Markus Wallner, Landeshauptmann Vorarlberg

Hauptfokus: Lehr-, Forschungs- und Weiterbildungsarbeiten

Das HSG-Institut für Computer Science in Vorarlberg (ICV-HSG) ist sowohl in Vorarlberg als auch in St.Gallen aktiv: Es hat seine Betriebsstätte in Dornbirn, ist aber zugleich voll in den Forschungs- und Lehrbetrieb der HSG eingebunden. Der Hauptfokus des Instituts besteht in der Durchführung von Lehr-, Forschungs- und Weiterbildungsarbeiten in den thematischen Schwerpunktfeldern «Embedded Sensing Systems» (inkl. der Berücksichtigung industrieller Netze) und «Big Data Infrastrukturen». Unter der Leitung von HSG-Dozenten werden insbesondere auch PhD-Studenten in diesen Schwerpunktfeldern in der Vorarlberger Betriebsstätte forschen.

Das lnstitut ist ein gemeinsames Projekt des Landes Vorarlberg, der illwerke vkw AG, Kooperationspartnern der Vorarlberger Wirtschaft sowie Industrie und der Universität St.Gallen. Im Rahmen des neuen Instituts wird anwendungsorientierte Forschung betrieben – in Zusammenarbeit mit einer Gruppe engagierter Vorarlberger Unternehmen, der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) und der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV).

Das ICV-HSG ist somit eine Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft – eine «Innovations-Schmiede für die Digitalisierung in Vorarlberg», so Landeshauptmann Markus Wallner: «Diese Forschungskooperation ist ein Meilenstein in Sachen grenz- und kompetenzüberschreitender Zusammenarbeit: Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten Hand in Hand, der Wissens- und Erfahrungsaustausch erfolgt über die Landesgrenzen hinweg. Damit loten wir in Innovationsthemen – insbesondere im Zukunftsbereich Digitalisierung – das europaweit einzigartige Potenzial unserer Region weiter aus und stärken den Wirtschaftsstandort.»

Regierungsrat Beat Tinner ergänzte: «Für den Kanton St.Gallen ist die grenzüberschreitende Förderung der Bildung und Forschung essenziell. Unsere Wirtschaft ist eng mit dem grenznahen Ausland vernetzt. Genau so arbeiten wir zusammen. Alle Seiten profitieren – die Studierenden und die Volkswirtschaften beider Länder.»

HSG
Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements des Kantons St.Gallen

Forschungsschwerpunkte

Inhaltlich werden in Dornbirn zwei Themenschwerpunkte adressiert:

  • Embedded Sensing Systems: Hier geht es um alle Arten von Sensorsystemen (z.B. optische Sensoren, oder Sensoren für Radar- oder Funkwellen), die verteilt grosse Mengen an Daten generieren und über industrielle Netze effizient übertragen.
  • Big Data Infrastrukturen: Hier geht es um die effiziente Verarbeitung und Analyse grosser Datenmengen, z.B. für das Trainieren von Machine-Learning-Modellen, welche in Artificial-Intelligence-Systemen Anwendung finden.

Darüber hinaus ist das ICV-HSG Teil der School of Computer Science der Universität St.Gallen, an der 13 weitere Dozenten mit ihren Teams im Bereich Informatik forschen und lehren.

«Die Universität St.Gallen strebt danach, anwendungsorientierte Forschung und intensiven Wissenstransfer mit der Wirtschaft in der Region zu stärken. Dabei spielt das HSG-Institut für Computer Science in Vorarlberg eine wichtige Rolle», sagte Prof. Manuel Ammann, Rektor der Universität St.Gallen.

HSG
HSG-Rektor Manuel Ammann

Persönlichkeiten hinter dem ICV-HSG

Direktor des ICV-HSG ist Prof. Stephan Aier. Inhaltlich wird das Institut von folgenden Experten getragen:

  • Bruno Rodrigues verantwortet den Bereich Embedded Sensing Systems. Er hat an der Universität Zürich promoviert und seitdem dort verschiedene Forschungsprojekte rund um dieses Thema geleitet.
  • Bernhard Bermeitinger verantwortet den Bereich Big Data Infrastrukturen. Er war Doktorand an der Universität Passau und ist seit der Gründung der Informatik-Fakultät an der Universität St.Gallen dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

Beide haben ihre Arbeit am 1. Februar 2024, aufgenommen. An beiden Dozenturen werden künftig weitere Doktoranden tätig sein, damit bringt das ICV-HSG die HSG- Doktoratsausbildung nach Vorarlberg.

Nächste Schritte

Künftig wird das ICV-HSG neben seinen Beiträgen zur universitären Lehre und zur Grundlagenforschung ein breites Portfolio an Praxiskooperationen anbieten:

  • Zusammenarbeit in universitären Lehrformaten, z.B. in Gastvorträgen, sowie die Betreuung von anwendungsorientierten Studierendenprojekten und Abschlussarbeiten
  • Gemeinsame Wissenstransferveranstaltungen mit den Kooperationspartnern aber auch für weitere Interessierte aus dem Metropolitanraum Bodensee
  • Gemeinsame Forschungsprojekte

Um dieses Portfolio bedienen zu können, wird das ICV-HSG schrittweise die notwendige Infrastruktur aufbauen und gestalten, angefangen von Büros und Labs, über die administrativen Prozesse bis hin zum nun wichtigsten Teil, den Doktoranden an den Dozenturen.

Finanzierung

«Die Vorarlberger Partner beteiligen sich im Rahmen der Kooperation mit 10 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren», rechnete Landeshauptmann Wallner vor. Vorarlberg stellt für die Einrichtung des Instituts in Dornbirn samt Dozenturen, Geschäftsführung, sechs Doktorandenstellen und weiteren Stellen über eine Laufzeit von zehn Jahren jeweils 1 Million Euro jährlich zur Verfügung.

Die Finanzierung erfolgt durch das Land Vorarlberg, die illwerke vkw AG, die Wirtschaftskammer Vorarlberg, die Industriellenvereinigung sowie durch weitere Kooperationspartner aus der Vorarlberger Wirtschaft.

Die HSG ihrerseits sichert die akademische Qualität des Instituts und gewährleistet die Freiheit von Lehre und Forschung.

Newsletter