Wie Künstliche Intelligenz unseren Alltag verändert

Wie Künstliche Intelligenz unseren Alltag verändert
Prof. Dr. Guido Schuster, Leiter des ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence der OST

Von der Arbeitswelt über die Bildung bis hin zur Sicherheit und Wirtschaftsstruktur prägt Künstliche Intelligenz (KI) längst grosse Teile unseres Lebens. Die 56. Innovationstagung der OST – Ostschweizer Fachhochschule zeigte, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind und welche Voraussetzungen es für eine langfristig wettbewerbsfähige Schweiz braucht.

«Wir brauchen KI für die Produktivitätssteigerung in der Schweiz», betonte Prof. Dr. Rudolf Minsch, Chefökonom von economiesuisse. Zwar verfüge die Schweiz bereits über eine hohe Arbeitsproduktivität, doch diese müsse weiter gesteigert werden, um den Wohlstand langfristig zu sichern. Eine von economiesuisse in Auftrag gegebene Studie verdeutlicht: Länder, die früh und kompetent auf KI setzen, verzeichnen ein schnelleres Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Die Schweiz habe gute Rahmenbedingungen, unter anderem dank moderner Infrastruktur und offener Märkte.

Deutlich wurde an der Tagung auch, dass sich der Arbeitsmarkt durch KI stark verändert. Laut Prof. Dr. Guido Schuster, Leiter des ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence der OST, sind Berufseinsteigende am stärksten betroffen. Eine Studie der Universität Stanford bestätigt, dass vor allem 22- bis 25-Jährige in Tätigkeiten mit hohem Automatisierungspotenzial unter Druck geraten. Während erfahrene Arbeitnehmende stabilere Perspektiven haben, entstehen in Berufen, in denen KI nicht ersetzt, sondern ergänzt, sogar neue Wachstumschancen.

Neben der Wirtschaft stand auch die Bildung im Fokus. Prof. Dr. Tobias Röhl von der Pädagogischen Hochschule Zürich plädierte dafür, dass Schülerinnen und Schüler zunächst über KI lernen sollen, bevor sie diese im Unterricht aktiv einsetzen. Nur wer die Grenzen und Risiken kenne, könne die Technologie verantwortungsvoll nutzen. Dafür brauche es gezielte Weiterbildung der Lehrpersonen. Ergänzend hob Ivan Bütler, CEO von Compass Security und Lehrbeauftragter an der OST, die Bedeutung kreativer Kompetenzen hervor. Es sei entscheidend, dass das Schulsystem nicht nur technisches Wissen vermittle, sondern auch Fähigkeiten wie Kreativität und kritisches Denken fördere – Kompetenzen, die auch in einer KI-geprägten Welt unverzichtbar bleiben.

Text: pd/red

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