Uni St.Gallen mietet sich im RZO ein

Die Universität St.Gallen (HSG) mietet sich mit zwei Hochleistungscomputern ins energieeffizienteste Rechenzentrum der Schweiz im appenzellischen Gais ein. Hintergrund ist der Aufbau zweier Lehrstühle in den Bereichen «Künstliche Intelligenz»/«Maschine Learning» (KI/ML) und «Data Science».
Mit dem Aufbau der beiden neuen Lehrstühle «Künstliche Intelligenz/Machine Learning» unter der Leitung von Prof. Dr. Damian Borth und «Data Science» unter der Leitung von Prof. Dr. Siegfried Handschuh evaluierte das Ressort Informatik zusammen mit den beiden Lehrstuhlinhabern verschiedene Lösungen zum Betrieb der notwendigen Hochleistungsinfrastruktur. KI/ML und Data Science sind besonders rechen- und datenintensive Disziplinen, die effiziente Verarbeitungsprozesse und grosse Speichervolumen voraussetzen. Und nicht zuletzt sind Lösungen gefragt, die mit der enormen technologischen Entwicklung mithalten können. Die Hochschule wählte den Standort bewusst: Das RZO ist nach wie vor das energieeffizienteste Rechenzentrum der Schweiz, sämtlicher Strom stammt aus Photovoltaik und Wasserkraft. Zudem garantiert die TIER IV-Zertifizierung eine 99,998-prozentige und damit höchstmögliche Verfügbarkeit.
Welche weiteren Gründe zusätzlich dazu geführt haben, dass sich die HSG fürs RZO entschieden hat, sagt Kurt Städler, Leiter IT Infrastruktur: «Mit ausschlaggebend für das Hosting der Hochleistungsrechner und Storage-Systeme im RZO war die Ausbaufähigkeit für weitere Systeme, welche im Rechenzentrum der HSG aufgrund des hohen Leistungsbedarfs solcher Systeme nicht gegeben ist. Ebenfalls kann an der HSG die Abwärme leider nicht genutzt werden. Schliesslich spielten auch die Zutrittsmöglichkeiten eine Rolle: Trotz der hohen Sicherheitsanforderungen ist es möglich, während, wie auch ausserhalb der Bürozeiten, selbstständig zu den eigenen Racks zu gelangen und dabei sogar einen Gast mitnehmen zu können.»
Schlüsseltechnologien setzen neue Massstäbe
KI, ML, Big Data Analysis aber auch Augmented- und Virtual-Reality, Cloud-Computing, Internet of Things (IoT) sowie 5G zählen zu den aktuellen Schlüsseltechnologien, mit denen Unternehmen die Digitale Transformation vorantreiben. Für die Rechenzentren nimmt die Komplexität zu, wie RZO CEO Christoph Baumgärtner bestätigt: «Die Virtualisierung von Desktops, IaaS-Infrastrukturen neuer Cloud-Anbieter und von Supercomputern für spezielle Anwendungen führt zwangsläufig zur Verdichtung der Rechenleistung und damit zu einer deutlich höheren Wärmeentwicklung. Wir haben bereits einige Racks mit mehr als 10 kW Leistung. Mit der HSG als Neukunde sehen wir uns ein weiteres Mal bestätigt, dass unser Angebot höchsten Erwartungen und aktuellsten Bedürfnissen entspricht.»
Hochverfügbarkeit und maximale Sicherheit
Mit einem Energieeffizienzwert von 1,15 schafft es das RZO aktuell aufs Spitzenpodest der grünsten Schweizer Datencenter. Die über Fassade und Dach flächendeckend verlaufende Photovoltaik-Anlage sowie Lösungen zur Kühlung und Abwärmenutzung machen dies möglich. Hochverfügbarkeit und maximale Sicherheit sind weitere zentrale Argumente für die Kunden.
Das RZO wurde auf dem TIER IV-Standard erbaut, was einer Verfügbarkeit von 99,998 Prozent entspricht. Dazu kommt, dass das Gebäude mit zwei getrennten Stromkreisen bis zu jedem einzelnen Rack komplett redundant erschlossen ist. Die Versorgung erfolgt auf Basis von «naturmade-zertifizierter Energie» direkt ab Unterwerk Gais.