Technik gegen Unkraut und Lebensmittelverluste

Forscher der OST und ihre Partner zeigten am Innovationsforum Ernährungswirtschaft, wie Robotik, Sensorik und digitale Plattformen Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter machen können.
Das Innovationsforum Ernährungswirtschaft stand dieses Jahr erstmals unter der Regie des ISF Instituts für Intelligente Systeme und Smart Farming der OST. Die Veranstaltung zeigte klar, wohin sich die Agrartechnologie bewegt: weg von Chemie und Handarbeit, hin zu Robotern, KI und smarten digitalen Lösungen.
Hightech gegen Unkraut
Mehrere Projekte verfolgen das Ziel, Unkraut ohne Pestizide zu entfernen. Der Roboter OFA vom EMS Institut erfasst Blackenstellen über Drohnenbilder, die KI auswertet. Anschliessend werden sie mit Strom, Heisswasser oder Laser beseitigt. Das ETH-Spin-off Caterra setzt voll auf Laserstrahlen, während Landwirt Daniel Vetterli bereits seit 2020 den autonomen Roboter FarmDroid in seinen Biozuckerrüben nutzt. Diese Systeme könnten den Pestizideinsatz deutlich senken und bis zur Hälfte der heute nötigen Handarbeit ersetzen.
Ernährungslücke bis 2050
Die globale Nachfrage nach Lebensmitteln könnte bis 2050 um 50 Prozent steigen. «Wir haben keine Ahnung, wie das funktionieren soll», sagte Prof. Dr. Henrik Nordborg von der OST. Ackerflächen bleiben begrenzt und die Produktion ist für viele Betriebe wenig rentabel. Projekte wie AgroImpact von Nestlé und WWF sollen CO₂ im Boden binden. IP-Suisse entwickelt ein Klimapunktesystem, das klimafreundliche Bewirtschaftung erleichtern soll. Die digitale Plattform Circunis will zudem rund 90 Tonnen überschüssige Lebensmittel zurück in den Verwertungskreislauf bringen.
Neue Gastgeberin, bewährter Fokus
Mit der Übernahme des Forums durch die OST wurde das Programm erweitert. Agroscope, Swiss Future Farm und weitere Partner präsentierten Lösungen von Vertical-Farming-Anlagen bis zum vierbeinigen Roboter ANYmal. Das nächste Innovationsforum Ernährungswirtschaft findet am 24. November 2026 in Tänikon statt.
Text: pd/red