OST treibt Second-Life-Batterien für Elektroautos voran

m nationalen Forschungsprojekt CircuBAT unter der Leitung der Berner Fachhochschule hat die OST – Ostschweizer Fachhochschule entscheidende Entwicklungen vorangetrieben. Ihr Team konstruierte einen modularen Batteriecontainer, der gebrauchte Batterien aus Elektroautos zu stationären Energiespeichern macht. Das gilt als zentraler Schritt hin zu einer zirkulären Batteriewirtschaft.
Elektrofahrzeuge sind ein wichtiger Pfeiler der klimafreundlichen Mobilität. Doch die Frage, was mit ihren Batterien nach zehn Jahren Einsatz geschieht, bleibt entscheidend für die Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfungskette. Genau hier setzt das vom Innosuisse-Flagship-Programm geförderte Projekt CircuBAT an. Unter der Leitung der Berner Fachhochschule (BFH) arbeiteten sieben Forschungsinstitutionen und 24 Unternehmen zusammen, wobei die OST eine Schlüsselrolle spielte.
Schlüsselrolle der OST im Projekt CircuBAT
Das IES Institut für Energiesysteme und das EMS Institut für Entwicklung Mechatronischer Systeme der OST entwickelten gemeinsam einen Second-Life-Batteriecontainer. Darin werden zehn bis fünfzehn Batterien, die zuvor rund zehn Jahre in Elektroautos im Einsatz waren, modular kombiniert und weiterverwendet. Der Container dient anschliessend als stationärer Energiespeicher für Stromnetzbetreiber, Industriebetriebe oder grössere private Anlagen.
«Wir haben eine Lösung geschaffen, die es erlaubt, Batterien unterschiedlicher Herkunft sicher und effizient gemeinsam zu betreiben», sagt Simon Nigsch, Leiter Elektrische Energiesysteme am IES. Das Team der OST entwickelte dafür einen DC-DC-Konverter, der den flexiblen Parallelbetrieb verschiedener Batterietypen ermöglicht. Das EMS verantwortete das Design- und Sicherheitskonzept mit integrierter Kühlung, Wasseranschlüssen und Lüftung.
Von der Forschung zur Anwendung
Der Demonstrator des Containers wird in den kommenden Monaten gebaut. «Die Batteriemodule werden in einem Schubladensystem montiert, damit sie leicht ausgetauscht werden können», erklärt Nigsch. Das Interesse aus Industrie und Energieversorgung an einer Kommerzialisierung ist bereits gross.
CircuBAT verfolgt das Ziel, den Lebenszyklus von Lithium-Ionen-Batterien vollständig zu schliessen, von der Produktion über den Einsatz bis zum Recycling. Dank der engen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft entstanden praxistaugliche Lösungen, von denen mehrere kurz vor der Markteinführung stehen oder in Start-ups weiterentwickelt werden.
Abschlusskonferenz in Biel
Am 13. und 14. November 2025 findet in Biel die Abschlussveranstaltung CircuBAT2025 statt. Die öffentliche Konferenz am 13. November zeigt die wichtigsten Ergebnisse des Projekts und verdeutlicht, wie Forschungskompetenz aus der Ostschweiz einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigeren Batterienutzung leistet.
Text: pd/red