Mobile Daten sind in der Schweiz dreimal teurer als in Deutschland

Mobile Daten sind in der Schweiz dreimal teurer als in Deutschland

In den vergangenen Jahren sind neue, verlockende Handy-Abos in den Schweizer Mobilfunkmarkt eingetreten. Doch wie lässt sich die Realität dieses Marktes auf nationaler, europäischer und globaler Ebene einordnen? Um dies herauszufinden, hat das Vergleichportal «HelloSafe» den Preis für ein Gigabyte (GB) mobile Daten in 233 Ländern und Gebieten im Jahr 2023 verglichen, um die Schweiz im weltweiten Vergleich zu positionieren.

Die Untersuchung der weltweiten Preise für mobile Daten zeigt sehr grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Gebieten. Aus der folgenden Grafik geht es hervor, dass:

  • Mit einem durchschnittlichen Preis von 6,49 Franken für ein GB liegt die Schweiz auf dem 6. weltweiten Platz und an 1. Stelle in Europa der Länder mit den teuersten mobilen Daten.
  • Der Weltrekord für die teuersten mobilen Daten der Welt geht an die Einwohner Simbabwes, die im Durchschnitt 38,94 Franken für ein Gigabyte an mobilen Daten bezahlen müssen, sechsmal mehr als in der Schweiz.
  • Bei ähnlichem Lebensstandard sind die USA (5,34 Franken) und Neuseeland (5,24 Franken) die beiden Länder, die der Schweiz in der Rangliste folgen und mobile Daten bis zu 20 % günstiger als in der Schweiz aufweisen.

Schweizer zahlen dreimal mehr für mobile Daten als Deutsche

Wenn die Schweiz auf europäischer Ebene alle Länder bei den Preisen für mobile Daten übertrifft, ist es nur logisch, dass sie auch ihre Nachbarländer übertrifft. Die Analyse der folgenden Grafik zeigt nämlich, dass:

  • Deutschland ist das Nachbarland, das dem Preis der Schweiz für mobile Daten am nächsten kommt, aber mit einem durchschnittlichen Preis von 1,91 Franken für ein GB (70 % weniger als in der Schweiz) dennoch deutlich darunter liegt.
  • Mit 18 bzw. 8 Rappen pro GB sind die Preise in Frankreich und Italien aussergewöhnlich niedrig. In Frankreich zahlen Nutzer durchschnittlich 36 Mal weniger für mobile Daten als in der Schweiz, in Italien sogar bis zu 81 Mal weniger.

Durchschnittspreis für ein Handy-Abo um 20 Prozent gesunken

Trotz der galoppierenden Inflation, die die Schweizer Wirtschaft getroffen hat, scheinen einige Märkte wie der Mobilfunkmarkt davon relativ unberührt zu bleiben. Wenn man die parallele Entwicklung der durchschnittlichen Tarifbedingungen für ein Handy-Abo und des Landesindexs der Konsumentenpreise (LKI) betrachtet, beobachtet man, dass:

  • Im Jahr 2022 kostete ein Handy-Abo im Durchschnitt 20 % weniger als 2018. Die Kosten sind nämlich von 37,14 auf 29,84 Franken gesunken, was einem Preisniveau entspricht, das es bis dahin noch nie gegeben hat.
  • Parallel dazu blieb der LKI zwischen 2018 und 2021 stabil. Im Jahr 2022 stieg er jedoch stark um 3 % an und erreichte am Jahresende 103,9 Punkte. Dies spiegelt direkt die allgemeine Inflation der Produkte und Dienstleistungen wider, die den durchschnittlichen Warenkorb der Schweizer Haushalte ausmachen.

Warum wird der durchschnittliche Preis für ein Handy-Abo mit dem LIK verglichen?

Der Grund dafür ist, dass der Index, der die Teuerung von Güter und Dienstleistungen in der Schweiz misst, auch die Telekommunikationsdienste in seine Berechnung einbezieht. Daher schien es uns interessant zu beobachten, ob sich diese Parameter im Laufe der Zeit auf die gleiche Weise entwickeln oder ob sie unkorreliert sind. Die obige Grafik deutet auf Letzteres hin.

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