Landwirtschaft wird digitaler

Mehr als ein Drittel der Landwirtschaftsbetriebe setzt auf dem Hof digitale Technologien ein. Spitzenreiter ist das Smartphone mit 28 Prozent aller Betriebe, während der Einsatz von Drohnen mit zwei Prozent und die Vernetzung der Digitalisierung noch ganz am Anfang stehen. Das zeigt die Landwirtschaftlichen Betriebszählung 2020 des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Digitalisierung findet auch in den Landwirtschaftsbetrieben Anwendung. 37 Prozent haben in irgendeiner Weise diese Technologie auf ihrem Hof eingeführt – das sind 18’082 von Total 49’363 Betrieben in der Schweiz. Der Anwendungsbereich auf einem Hof ist breit, daher die Unterteilung in betriebliche Entscheide (Smartphone), Technologien auf dem Feld und in der Tierhaltung sowie spezielle Software im Büro. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Betriebszählung wurde das Thema Digitalisierung zum ersten Mal befragt.
Im Büro, im Stall und auf dem Feld
Das Smartphone ist für mehr als jede vierte betriebsleitende Person (28%) ein wichtiges Entscheidungsinstrument: z.B. zur Krankheitserkennung, zur Steuerung und Kontrolle von Stallklima, zur Fütterung oder zur Bewässerung. Für Arbeiten auf dem Feld wird die neue Technologie bei 14 Prozent der Betriebe eingesetzt – wobei der Einsatz von Drohnen mit zwei Prozent noch am Anfang steht. Für die Unterstützung in der Tierhaltung nutzen 20 Prozent der Betriebe Hilfsmittel aus der digitalen Welt: Hier führt die Tieridentifikation vor der Fütterung. Spezielle Programme wie z. B. Herdenmanagement, Behandlungsjournale oder Feldkalender werden von 23 Prozent der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter verwendet.
Einfachere Verwaltung
Mit der Digitalisierung besteht die Möglichkeit der Vernetzung mit verschiedenen Betriebszweigen sowie mit externen Dienstleistern. Lediglich vier Prozent der Betriebsleitenden schätzen sich «intelligent vernetzt» (Verbindung zum Nutzer oder zur Nutzerin via Schnittstelle) und nur zwei Prozent sind mit einem zentralen System verbunden (Verwaltung von mehreren Betriebszweigen). Bezüglich Anschaffungsentscheid war der am häufigsten genannte Grund (14% aller Betriebe) die Verbesserung der Flexibilität und Arbeitsorganisation.
Zu den Hemmnissen und Risiken von digitalen Technologien gaben derweil 37 Prozent an, die Kosten für die Digitalisierung seien hoch. 35 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte deklarierten zudem, dass sie in den nächsten ein bis drei Jahren in diese Technologien investieren wollen – 12 Prozent davon sogar erstmalig. Somit könnte bis in drei Jahren jeder zweite Betrieb damit arbeiten.