Geflüchtete – die neuen Nachwuchstalente für die IT

Geflüchtete – die neuen Nachwuchstalente für die IT

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel werden Geflüchtete und Migranten mit IT-Kenntnissen von der Non-Profit-Organisation ​Powercoders​ geschult und erfolgreich in die IT-Branche weitervermittelt. Die Organisation hofft auf Support aus der Ostschweiz.

Geflüchtete und immigrierte Personen zu integrieren geht am besten über Arbeit. Und nicht selten bringen diese Menschen auch stark gefragte Kompetenzen und Talente mit sich. Trotzdem finden Angebot und Nachfrage oft nicht zueinander: ein Mangel an formaler Qualifikation, nicht anerkannten Abschlüssen und administrative Hürden stehen im Weg – und oft investiert einfach niemand gezielt genug in Talente mit Flucht- und Migrationshintergrund. Ein Bereich, in dem Angebot und Nachfrage effizient zusammengeführt werden können, ist der IT-Bereich. Und bekanntlich ist der Fachkräftemangel in der IT sehr hoch und wird in den kommenden Jahren vermutlich noch drastisch zunehmen.

Starke Zusammenarbeit mit IT-Industrie

Um die eben genannten Probleme zu lösen wurde 2017 Powercoders gegründet. Seither haben bereits 148 Kandidaten, die durch ein mehrstufiges Verfahren rekrutiert werden, das Powercoders-Programm absolviert. Die Teilnehmenden werden in einem intensiven Bootcamp geschult und auf den anschliessenden 6 bis 12-monatigen Praktikumseinsatz vorbereitet, begleitet durch einen persönlichen Job-Coach. Rund 60 Prozent der Teilnehmenden konnten bislang in der IT-Industrie Fuss fassen.

Bisher konnte Powercoders über 80 Unternehmen an Bord holen, die deren Anliegen teilen und schweizweit Praktika und Jobs anbieten. Unter den Firmen befinden sich genauso Grossunternehmen und KMU wie auch Start-ups. Firmen wollen vermehrt ihre soziale Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen und weniger privilegierten Menschen eine Chance bieten und sehen die Diversität in ihren Teams als kulturelle Bereicherung, ist man bei Powercoders überzeugt. Man erhalte von der Industrie viele konstruktive Rückmeldungen.

Nebst den Firmen können die Powercoders auch auf das Engagement von vielen freiwilligen Frauen und Männern zählen, die das Programm privat als Job-Coaches oder IT-Trainer unterstützen und damit ebenfalls entscheidend zum Gelingen des weiteren Lebensweg von Geflüchteten und Immigranten beitragen. Und nicht selten geschieht diese Freiwilligenarbeit auch via Unternehmen mit internen Corporate-Volunteering-Programmen.

Weltweite Expansion

Um das Programm weltweit aufzubauen wurde 2019 mit Powercoders International ein erstes Pilotprojekt in Istanbul durchgeführt. Im Januar diesen Jahres folgte ein zweites internationales Programm in Turin und ein drittes wird noch dieses Jahr in Mailand folgen. Weitere Städte wie Madrid und Tunis sind als Austragungsorte in Verhandlung.

Kommen Sie auch an Bord?

Da Powercoders seit letztem Jahr erhalten vermehrt Bewerbungen von Geflüchteten und Immigranten aus der Ostschweiz erhält, sucht die Non-Profit-Organisation nun IT-Unternehmen in der Ostschweiz, die sich dafür einsetzen möchten, dass ihre Firma sozialen Impact erzielt. Gesucht werden insbesondere Praktikumsplätze und IT-Professionals, die die Teilnehmenden während ein bis zwei Halbtagen im Klassenzimmer im Lernen unterstützen.

Kontakt für Unternehmen: hussam.allaham@powercoders.org
Kontakt für Volunteers: andrina.beuggert@powercoders.org

Weitere Infos: powercoders.org

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