Weiterbildungsplattform «aprendo» wird in die Privatwirtschaft überführt

Mit der Weiterbildungsplattform «aprendo digitale Kompetenz» hat die IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen ein schweizweit beachtetes Angebot für Lehrpersonen geschaffen. Nun soll die Plattform nach Abschluss des Programms in ein privatwirtschaftliches Umfeld übergehen.

Die Pädagogische Hochschule St.Gallen hat «aprendo» seit 2019 im Auftrag der Regierung aufgebaut, technisch betreut und erfolgreich in Volksschule, Mittelschulen und Berufsbildung eingeführt. Bereits über 7300 Lehrpersonen haben in mehr als 111'000 Weiterbildungsstunden ihre digitalen Kompetenzen erweitert. Damit wurde ein zentrales Ziel der IT-Bildungsoffensive erreicht: Lehrpersonen sollen befähigt werden, die Chancen der Digitalisierung im Unterricht zu nutzen und die Schülerinnen und Schüler auf eine digitale Lebenswelt vorzubereiten.

Das Programm IT-Bildungsoffensive läuft im Frühjahr 2027 aus, ebenso die Finanzierung der Plattform aus dem Sonderkredit. Der Kantonsrat hatte die Regierung bereits 2023 beauftragt, die Besitzverhältnisse von «aprendo» frühzeitig zu klären und die Möglichkeit einer Verselbständigung zu prüfen. Eine eingesetzte Arbeitsgruppe kam nach Analyse verschiedener Varianten zum Schluss, dass die langfristige Sicherung der Plattform am besten auf dem freien Markt gewährleistet ist.

Um diesen Schritt vorzubereiten, wurde die aprendo AG mit Sitz in St.Gallen gegründet. Dahinter stehen bisherige Projektmitarbeitende der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Sie sollen die Plattform künftig weiterentwickeln, operativ betreiben und am Markt etablieren.

Die Regierung und die künftigen Betreiber haben ihre grundsätzliche Absicht erklärt, den Übertragungsprozess gemeinsam zu strukturieren und in einen rechtsverbindlichen Kaufvertrag zu überführen. Nach Einschätzung der Regierung hat sich «aprendo» als wirksame, skalierbare und kosteneffiziente Lösung für die Weiterbildung von Lehrpersonen erwiesen. Mit der Gründung der aprendo AG kann die Fortführung gesichert werden, ohne dass für den Kanton St.Gallen zusätzliche Investitionen anfallen.

Text: pd/red