St.Galler Steuersoftware-Projekt wird teurer
Für die Beschaffung einer neuen IT-Lösung für das kantonale Steueramt beantragt die Regierung einen Nachtragskredit von rund 30 Millionen Franken. Der Auftrag zur Umsetzung des Projekts geht an die Emineo AG aus Baar.
Der Kanton muss seine IT-Systeme, mit denen er die Steuerdaten verarbeitet, erneuern. Der Kantonsrat gewährte am 30. November 2021 im Rahmen des Budgets 2022 dafür einen Sonderkredit von 43,8 Millionen Franken. Um ein komplexes Geflecht von Lieferantenbeziehungen und Verantwortlichkeiten zu vermeiden, setzt der Kanton neu auf eine integrierte Gesamtlösung der Emineo AG aus Baar, die auf die Entwicklung von Fachapplikationen für die öffentliche Verwaltung spezialisiert ist. Diese Lösung kostet allerdings 30,1 Millionen Franken mehr als budgetiert, weshalb die Regierung einen entsprechenden Nachtragskredit beantragt.
Das Angebot der Emineo AG beinhaltet die Einführung und den Betrieb der IT-Steuerlösung über einen Zeitraum von bis zu 16 Jahren. Trotz der höheren Investitionskosten spare der Kanton aber langfristig Geld, weil die Betriebskosten wesentlich tiefer wären als erwartet, heisst es in einer Mitteilung. Unter dem Strich seien es jährlich 13 Millionen Franken. Dies auch, weil sich die Gemeinden künftig mit maximal 3 Millionen Franken pro Jahr an den Betriebskosten beteiligen werden.
Das Vorhaben erfülle die inhaltlichen und wirtschaftlichen Zielsetzungen ideal, heisst es in der Mitteilung weiter. Gemäss Kanton sind die Investitionen dank der künftig wesentlich tieferen Betriebskosten bereits nach sieben Jahren amortisiert.