Sicherer Datentransfer dank HSG-Spin-off
Das HSG Spin-off Decentriq unterstützt Organisationen dabei, sensible Daten zu kombinieren. Mittlerweile setzen neben dem Bund auch die Schweizerische Nationalbank, Roche oder der Medienkonzern TX Group auf die Decentriq-Plattform.
«Ich sage potenziellen Kunden und Investoren gerne: Wir sind die Schweiz der Daten. Ein neutraler Ort, an dem sensible Daten in einem sicheren Rahmen verschlüsselt kombiniert und analysiert werden können», erklärt Maximilian Groth, CEO des HSG Spin-Offs Decentriq. Der 37-Jährige gründete das Start-up 2019 mit dem ETH-Absolventen Stefan Deml.
Decentriqs Datenkollaborationsplattform stellt sogenannte «Data Clean Rooms» zur Verfügung. Darin können Organisationen verschlüsselte Datensätze hochladen und dabei genau definieren, wie die Daten nutzbar sein sollen und welche Analyseergebnisse geteilt werden dürfen. Dabei bleiben die Datensätze während des gesamten Vorgangs verschlüsselt und für alle anderen Teilnehmer einschliesslich Decentriq unsichtbar. Folglich bleibt die vollen Kontrollen beim jeweiligen Datenbesitzer. Die Plattform ermöglicht neue Datenkombinationen und Erkenntnisse, was insbesondere für Bereiche wie Cybersecurity und Gesundheitswesen relevant ist.
Austausch von Daten zu Phishing-Attacken
Auch der Bund setzt für die Stärkung der Cybersecurity auf Decentriq-. In einem vom Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) geleiteten Projekt kombinierten die Schweizerische Nationalbank, die Zürcher Kantonalbank sowie der Börsendienstleister SIX hochsensible Daten zu Phishing-Attacken miteinander – also zu Cyberangriffen über E-Mails. Und auch Roche und die TX-Group nutzen die Plattform bereits.
Diesen Mai hat Decentriq zudem eine Innosuisse-Förderung von 2,2 Millionen Franken erhalten. Damit soll eine Plattform entwickelt werden, die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen mit sensiblen Patientendaten erleichtern soll.
Gezielte Werbung ohne Cookies
Ein weiterer Fokus von Decentriq liegt auf der Werbebranche, insbesondere in Bezug auf die bevorstehende Abschaffung von Third-Party-Cookies. Decentriq hat dafür sogenannte «Media Clean Rooms» entwickelt, die es Webseitenbetreibern und Werbetreibenden ermöglichen, ihre Daten in einer cookie-freien Webwelt zu kombinieren und gezielt Werbung zu schalten.