SCS-HSG feiert fünf Jahre Informatikausbildung

Die School of Computer Science der Universität St.Gallen feierte kürzlich ihr fünfjähriges Bestehen. Die Verantwortlichen zeigten auf, wie sich die Informatik-Ausbildung an der HSG etabliert hat und warum die Verbindung von Technik und Wirtschaft für die digitale Zukunft entscheidend ist.

Die St.Galler Bildungsdirektorin Bettina Surber erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass die School of Computer Science das Ergebnis einer breit abgestützten IT-Offensive ist. Diese wurde von der IHK St.Gallen-Appenzell initiiert, vom Kantonsrat unterstützt und vom Stimmvolk deutlich angenommen. Für Surber ist die School ein Symbol dafür, welchen Stellenwert die Informatik für Wirtschaft und Gesellschaft erlangt hat.

Technische Kompetenz trifft unternehmerisches Denken

HSG-Rektor Manuel Ammann betonte, die School stehe für eine Ausbildung, die technisches Verständnis mit unternehmerischer Perspektive verbindet. Die zunehmend engere Verzahnung von Wirtschaft und Technologie mache ein breit gefasstes Informatikangebot an einer Wirtschaftsuniversität zwingend notwendig. Durch diese Kombination entstünden Ideen, die auch am Markt Wirkung entfalten könnten.

Ammann zog zudem eine Bilanz der ersten fünf Jahre. Die Universität bietet inzwischen vier Studiengänge in Informatik an, vom Bachelor bis zum Doktorat. Rund 250 Studierende sind eingeschrieben, 64 Personen haben ihr Studium bereits abgeschlossen. In der Forschung wurden zwei Institute aufgebaut. Das Institut für Computer Science in Vorarlberg zeigt nach seinen Worten, dass die School weit über den Campus hinaus Impulse setzt. Praxisnähe sei in der Lehre wie in der Forschung ein zentraler Anspruch, etwa in Projekten mit den St.Galler Stadtwerken, dem Kantonsspital St.Gallen oder dem Switzerland Innovation Park Ost.

Europa braucht Informatik mit unternehmerischem Fokus

Andreas Göldi, Partner bei b2venture, hob die Bedeutung unternehmerischer Informatik hervor. Firmen hätten weiterhin Mühe, künstliche Intelligenz einzuführen. Gleichzeitig entwickelten sich in Europa mehrere starke Innovationscluster. Der alpine Raum zeige besonders viel Dynamik, getragen von leistungsfähigen Hochschulen in Lausanne, Zürich, St.Gallen und München.

Cybersicherheit als zentrale Herausforderung

Vincent Lenders, Gründungsdirektor des Swiss Cyber-Defence Campus, erläuterte die Entwicklung der Cybersicherheit seit den frühen Verschlüsselungssystemen. Angriffe verursachten heute Schäden in Milliardenhöhe. Künstliche Intelligenz könne dabei helfen, Bedrohungen schneller zu erkennen, werde aber gleichzeitig auch von Angreifern genutzt.

Lenders lobte insbesondere die neue Master-Spezialisierung in Strategic Cybersecurity, die an der School of Computer Science startet. Sie verbindet technische Tiefe mit Management- und Gesellschaftsperspektiven. Für Lenders handelt es sich um eine europaweit einzigartige Initiative mit grossem Potenzial.

Studenten gestalten die Programme aktiv mit

Zum Abschluss diskutierte Dekan Simon Mayer mit Studenten, Mitarbeitern und Forschern über die Entwicklung der School. Ehemalige und aktuelle Studenten betonten, dass sie am kulturellen Aufbau der Studienprogramme aktiv beteiligt waren. Laut Mayer hat sich von Beginn an eine Atmosphäre gegenseitiger Inspiration und Unterstützung entwickelt. Zudem setzt die HSG bewusst auf interdisziplinäre Formate, die Informatik mit anderen Fachbereichen verbinden. So können auch Studenten ausserhalb der Informatik relevante Kompetenzen in ihr Studium integrieren.

Text: pd/red
Bild: Hannes Thalmann