OST-Projekt gewinnt KI-Preis für Geolokalisierung
An der diesjährigen «AI@OST»-Tagung hat das Projekt «ReGeo» das Publikum überzeugt: Masterabsolvent Tobias Rothlin von der OST – Ostschweizer Fachhochschule entwickelte ein KI-Modell, das den geografischen Standort von Bildern anhand ihrer Pixeldaten bestimmt. Dafür erhielt er den Publikumspreis für das beste KI-Projekt 2025.
Das Modell basiert auf einer Regressionsmethode und kann aus Bilddaten erstaunlich präzise Breiten- und Längengrade ableiten. «Trotz seiner Einfachheit erreicht das Modell eine konkurrenzfähige Genauigkeit», sagt Rothlin, der seine Masterarbeit am Institut für Software (IFS) der OST verfasste. Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Mitra Purandare, Leiterin des AI Applications and Deployment Lab. Die Fachgruppe fördert praxisorientierte KI-Anwendungen und begleitet Studierende von der Idee bis zur Umsetzung.
Wie treffsicher das System ist, lässt sich in einer spielerischen Online-Anwendung testen: Auf www.geo-guesser.infs.ai können Nutzer gegen die KI antreten und erraten, wo ein Foto aufgenommen wurde.
Auch in anderen Projekten wurde deutlich, wie breit KI an der OST eingesetzt wird. Ein Team entwickelte etwa einen Chatbot, der pflegenden Angehörigen in St.Gallen Empfehlungen zu Gesundheitsdienstleistungen gibt. Ein weiteres Projekt erfasst mit einem intelligenten Sensor-Schuh Bewegungsdaten älterer Menschen und erkennt so mögliche Sturzrisiken. Andere Teams arbeiteten an KI-gestützten Exergames, digitalen Assistenten zur Terminplanung oder Tools für nachhaltige Gartenarbeit.
«Wir wollen die Ostschweiz im Bereich KI vernetzen – Forschende, Studierende, Wirtschaft und Bevölkerung», sagte Hannes Badertscher, Leiter a.i. des Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI) der OST, zur Eröffnung der Tagung. Möglich wird der stetige Ausbau der KI-Kompetenzen durch die IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen, die Lehre, Forschung und Praxis gezielt stärkt.
Text: pd/red