Opengis.ch unterstützt Katastrophenhilfe in Tonga
Das Tech-Unternehmen Opengis.ch gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Feld-Datenerfassung. Seit dem Vulkanausbruch vor der Insel Tonga am 15. Januar 2022 spielt die «QField»-App des Laaxer Unternehmens eine wichtige Rolle in der Katastrophenhilfe vor Ort.
Das vor sieben Jahren gegründete Unternehmen Opengis.ch stellt die Feld-Datenerfassungslösung QField ohne Einschränkungen (Open Source) zur Verfügung, damit Firmen oder auch Nationen ihre geografischen Daten erfassen können. So werden Daten vom Feld ins Büro gebracht und liefern wichtige Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen.
«Die Entscheidung für Open Source ist eine technische und ethische Entscheidung für mich», erklärt CEO Marco Bernasocchi. «Technisch gesehen, liefert Open Source bessere Softwarequalität und schnellere Weiterentwicklung aufgrund von kürzeren Iterationszyklen. Das Gute wird stetig weiterentwickelt und nicht das Rad immer neu erfunden. Ethisch und sozial gesehen liegt es in unser Verantwortung, als Unternehmer in einem privilegierten Land, so zu agieren, dass wir auch Gutes für weniger privilegierte Länder machen.»
Dies auch im Fall von Tonga. Dort wurden im Dezember 2021 alle relevanten Landwirtschaftsdaten neu mit «QField» und «QFieldCloud» erfasst. Dies hilft aktuell der Katastrophenhilfe-Planung der örtlichen Behörden nach dem Vulkanausbruch und dem darauffolgenden Tsunami die Schäden schneller zu analysieren und den Wiederaufbau effizienter zu gestalten.
So wurde beispielsweise erfasst, wo vor dem Vulkanausbruch welche Pflanzensorten angebaut waren. Mit diesen Daten können die entstandene Schäden in der Landwirtschaft und damit verbundenen Ernteausfälle schnell abgeschätzt die Katastrophenhilfe entsprechend geplant werden. «Dies ist gerade in einem Land wie Tonga, welches vom Primärsektor abhängig ist, von grosser Bedeutung», sagt Bernasocchi. John Duncan, Projektleiter der «University of Western Australia», der an dem Projekt zur Unterstützung von Tonga mitarbeitet, ist begeistert: «Die Daten waren ursprünglich für Ernährungssicherheit und Landwirtschaftsplanung vorgesehen. Doch jetzt haben sie plötzlich einen enormen Wert erhalten und können für die Katastrophenhilfe verwendet werden. »
Opengis.ch finanziert sich und das Produkt QField gemäss Marco Bernasocchi zu 90 Prozent durch Schweizer Kunden. Vor allem durch professionellen Support, bezahlte Weiterentwicklungen und Spezial-Lösungen für Kunden, also Custom Versionen von QField.
Über Opengis.ch
Die Opengis.ch GmbH ist ein Schweizer Software-Entwicklungsunternehmen aus Laax. Opengis.ch beschäftigt 19 Personen und arbeitet vor allem im Bereich der räumlichen Softwareentwicklung, Geodaten-Infrastruktur-Aufbau und professioneller Support. Dabei werden oft personalisierte Open-Source-GIS-Lösungen als Desktop- oder mobile Applikationen geplant und entwickelt.
Auf dem Bild: Das Team von Opengis.ch mit Marco Bernasocchi (7. v.l.)