Künstliche Intelligenz in der Praxis

Eine Auswahl besonders spannender KI-Projekte aus der Praxis wurde kürzlich bei der «AI@OST-Tagung» an der OST präsentiert. Ein Studententeam aus der Elektrotechnik gewann für dessen KI-Trainer für Hochleistungssport den Publikumspreis.

In den vergangenen Monaten wurden in Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Organisationen mithilfe von Experten der Ostschweizer Fachhochschule diverse KI-Projekte vorangetrieben. Auch Studenten erarbeiteten im Rahmen ihres Studiums und mit Unterstützung ihrer Heimatinstitute an der OST spannende Praxislösungen für Unternehmen.

«Meistens ging es dabei um konkrete Anwendungen von KI-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre ganz alltägliche Arbeit mithilfe von KI einfacher oder effizienter bewältigen können», sagt Prof. Dr. Guido Schuster, Leiter des Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI), das die AI@OST-Tagung organisiert. An der Tagung wurden einige dieser Projekte in Elevator-Pitches vorgestellt.

Vielfältige KI-Lösungen, auch für Privatpersonen

Die Vielfalt zeigte, dass die stetige KI-Entwicklung heute nicht mehr nur digitale Lösungen bietet, sondern auch physische und gesellschaftliche Probleme lösen lernt. Verschiedene Projekte beschäftigten sich etwa mit der automatisierten Anonymisierung von Daten – zum Beispiel durch eine datenschutzkonforme Nachbearbeitung von Kamerabildern oder die massenhafte Pseudonymisierung von Fallakten aus der Sozialarbeit für anonymisierte, quantitative Studien zur Verbesserung von Behandlungsansätzen.

Es gab aber auch praktische Lösungen für Privatpersonen: Etwa eine lokale KI-Suchmaschine, um die ganz persönliche Datenflut auf dem eigenen Laptop beherrschen zu können. Ein weiter Lösung analysiert Gebäude nach ihrer Eignung für Solar-Eisspeicher-Heizsysteme, wieder eine andere KI wurde darauf trainiert, Kinder besser und ohne «Erwachsenen-Brille» zu verstehen. Die schiere Vielfalt der KI-Lösungen zog sich durch alle 17 Projekte: Ein präferenzbasierter KI-Menüplaner für ältere Menschen, ein KI-Berufsberater, KIs für die automatisierte Vervollständigung von Satellitendaten in Online-Kartenlösungen oder auch ein KI-Investitionsberater, der die Märkte nicht menschlich-emotional, sondern rein datenbasiert analysiert und Empfehlungen darauf abstützt.

Das autonome KI-Boot fand bei den Besuchern viel Beachtung.

KI-Trainer für Hochleistungssport gewinnt Publikumspreis

Die meisten Sympathiepunkte sammelte am Ende eine KI, die Hochleistungssportler mit Kameras beobachtet und verschiedene Mental- und Körperübungen mit einer Zielsetzung bewerten kann: Das gesamte Potenzial von Hochleistungssportlern auszuschöpfen, die in ihren Wettkämpfen jeweils unter hohem mentalem und körperlichem Druck, schnelle und effiziente Entscheidungen treffen müssen. Die Lösung entstand im Rahmen der Zusammenarbeit der OST mit den Rapperswil-Jona Lakers und wir dort auch eingesetzt. Entwickelt wurde die KI von den beiden Elektrotechnik-Masterstudenten Robin Eberle und Selvin Blöchlinger, im Bachelorstudium als Semesterarbeit. Nun können die beiden neben Ruhm, Ehre und einem erfolgreichen Bachelorabschluss auch einen KI-Pokal (Publikumspreis) ihr Eigen nennen.