Kompetenzen der Zukunft auf dem Stundenplan

Vier Thurgauer Schulen richten einen Maker-Space ein. In den offenen Lernwerkstätten lernen die Schüler mit analogen und digitalen Werkzeugen eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Maker-Spaces sind Teil einer Making-Erprobung, welche die OST– Ostschweizer Fachhochschule und die Pädagogische Hochschule Thurgau im Auftrag des Amts für Volksschule des Kantons Thurgau durchführen. Ziel ist: Praxiserfahrungen zu sammeln, um den Making-Ansatz in Thurgauer Schulen zu unterstützen. Gleichzeitig sollen konkrete Umsetzungshilfen erarbeitet werden.

Nicht-automatisierbare Fähigkeiten werden für ein erfolgreiches Morgen immer wichtiger. Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und die Fähigkeit des kritischen Denkens, auch als «21st Century Skills» bezeichnet, haben bereits den Status von Kulturtechniken. Immer häufiger wird deshalb die Maker-Idee auch in Schulen zum Thema. Das Amt für Volksschule des Kantons Thurgau hat das Institut für Innovation, Design und Engineering (IDEE) der OST – Ostschweizer Fachhochschule und die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) mit der Erprobung von Maker-Spaces in vier Thurgauer Schulen beauftragt. Maker-Spaces sind innovative Lernumgebungen für eigenverantwortliches, kreatives und kollaboratives Arbeiten mit analogen und digitalen Werkzeugen. Ziel ist es, einerseits in vier Pilotschulen Praxiserfahrungen zu sammeln, um so den Making-Ansatz in den Thurgauer Schulen zu unterstützen. Andererseits erarbeitet das interdisziplinäre Team konkrete Umsetzungshilfen, die andere interessierte Schulen beim Aufbau und Betrieb eines Maker-Space nutzen können.

Making in der Schule integrieren

Bereits in einem früheren Kooperationsprojekt untersuchten das IDEE und die PHTG, wie Making in der Schule integriert werden kann. «Die Praxiserfahrungen, die wir gesammelt haben, und die Erkenntnisse aus der Forschung fliessen nun in die Erprobung ein», sagt Björn Maurer, Co-Projektleiter an der PHTG. An der Erprobung nehmen vier Pilotschulen teil: Wigoltingen, Erlen, Weinfelden und Sirnach. In den kommenden Monaten entwickeln die Schulen ihren je eigenen Maker-Space und gestalten einen Raum zur Lernwerkstatt um. Die nächsten Meilensteine sind die Eröffnung, der Betrieb und die Verankerung des Maker-Space im Schullalltag. Das IDEE und die PHTG begleiten die Schulen und dokumentieren Good-Practice-Beispiele und mögliche Umsetzungsvarianten. Die Erprobung dauert drei Jahre.

Neue Info-Plattform

Gleichzeitig baut das interdisziplinäre Team die Entwicklungsplattform www.makerspace-schule.ch auf. Hier finden Interessierte neben allgemeinen Informationen zum Making-Ansatz, Umsetzungshilfen zur Planung und dem didaktischen Konzept auch konkrete Empfehlungen, wie man einen Raum in einen Maker-Space umwandelt und welche Materialien es dazu braucht. Weiter stehen auf der Plattform die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung sowie Aktuelles über andere Forschungsprojekte. Im Blog wiederum finden Lehrpersonen Tipps und Anregungen zur Unterrichtsgestaltung, wie zum Beispiel das «1x1 der Kreativität beim Making» oder einen Leitfaden zur Begleitung von Lernprozessen beim Making. «Mit der Plattform wollen wir Schulen dabei unterstützen, Making bei ihnen einzuführen, auszubauen und stetig weiterzuentwickeln», sagt Selina Ingold, Co-Projektleiterin im IDEE.

Weitere Infos: Amt für Volksschule Kanton Thurgau