KI kann in der Schweiz bis 2030 über 90 Milliarden generieren
Durch die Einführung von generativer KI kann das jährliche Wirtschaftswachstum der Schweiz auf 3.9 Prozent ansteigen – dies entspricht einem zusätzlichen wirtschaftlichen Wert von 92 Milliarden Franken. Jedoch fühlen sich nur 42 Prozent der Schweizer Führungskräfte sehr gut darauf vorbereitet, die Umwälzungen im Technologiebereich bewältigen zu können. Dies zeigt die neue Studie «Competitive Switzerland» von Accenture.
Die grosse Mehrheit der Schweizer Führungskräfte meint, dass generative KI (gen KI) ein wichtiger Treiber für das Umsatzwachstum ihres Unternehmens ist – mehr noch als für Kosteneinsparungen. Untersuchungen von Accenture zeigen, dass sich durch KI für die Schweiz bis 2030 eine zusätzliche Wertschöpfung von 92 Mrd. CHF ergeben dürfte.
Gleichzeitig fühlen sich die Entscheidungsträger nicht ausreichend auf gen KI vorbereitet. Accentures diesjährige Studie «Competitive Switzerland» zeigt auf, wie Schweizer Unternehmen im Bereich gen KI aufgestellt sind und wo noch Handlungsbedarf besteht, damit die Schweiz das Potenzial von gen KI voll ausschöpfen kann.
Die aktuelle Accenture-Studie zeigt, dass für Schweizer Unternehmen beim Einsatz von KI noch Steigerungspotenzial besteht: Fast die Hälfte der Unternehmen ist noch nicht bereit, gen KI einzusetzen. Auf Seiten der Arbeitnehmenden ist die Offenheit gegenüber der Technologie bereits sehr gross, allerdings bleibt ihre Haltung bezüglich Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsqualität und des allgemeinen Wohlbefindens am Arbeitsplatz noch zurückhaltend.
Einfluss von KI auf Schweizer Arbeitskräfte und Wirtschaftswachstum
Die aktuell herausfordernde weltweite Lage zwingt Unternehmen, sich anzupassen und neu zu erfinden. Zwischen den Jahren 2019 und 2023 zeigt sich dabei eine deutliche Zunahme der technologischen Disruption, mehrheitlich vorangetrieben durch die Fortschritte im Bereich der gen KI. In der Schweiz fühlen sich allerdings bloss 42% der Führungskräfte sehr gut darauf vorbereitet, die Umwälzungen im Technologiebereich bewältigen zu können – verglichen mit 53% auf globaler Ebene. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, mehr in die Einführung von Technologie zu investieren, ihre Mitarbeitenden weiterzubilden sowie eine Innovationskultur zu fördern.
KI wird früher oder später jede Schweizer Branche betreffen und zu Produktivitätssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich führen. Ferner zeigen sich Schweizer Führungskräfte im globalen Vergleich optimistischer, was die Nutzung von gen KI für strategische Vorteile – über die Automatisierung hinaus – angeht: 91% sind der Meinung, dass gen KI mehr zum Umsatzwachstum in ihrem Unternehmen beitragen wird als zur Kostensenkung (global: 76%). Untersuchungen von Accenture haben dabei ergeben, dass sich für die Schweiz bei einer menschenzentrierten Implementierung von gen KI bis 2030 ein zusätzlicher wirtschaftlicher Wert von 92 Mrd. CHF ergeben dürfte.
Bei dieser Wachstumsprognose geht Accenture davon aus, dass die Einführung von gen KI in einem moderaten Tempo geschieht und die vollständige Integration innerhalb von zehn Jahren erreicht wird – wobei der Mensch und die Innovation im Mittelpunkt stehen und keine negativen Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit zu erwarten sind. Dadurch würde die durchschnittliche jährliche BIP-Wachstumsrate auf 3.9% steigen – 1.6% höher als in einem Szenario, bei dem die Unternehmen KI schnell einführen und die Kostensenkung in den Mittelpunkt stellen.
Hindernisse bei der Erschliessung des vollen Potenzials von gen KI
Die Schweiz ist mit ihrer Innovationskraft und ihrem starken Talentpool sehr gut positioniert, um bei gen KI eine Führungsrolle einzunehmen. Allerdings muss sie drei zentrale Herausforderungen angehen, damit sie das volle Potenzial der Technologie ausschöpfen kann:
1. Skalierung von KI auf Unternehmensseite
Im globalen Vergleich sind Schweizer Führungskräfte bei der unternehmensweiten Skalierung von gen KI weniger zuversichtlich und konservativer in ihren Zeitplänen. Derzeit skalieren bloss 2% der Schweizer Unternehmen KI-Initiativen – und erwarten, dass dies länger dauern wird als bei anderen Unternehmen weltweit. Zudem sind nur 7% «sehr zuversichtlich», dass sie über die richtige Datenstrategie und digitalen Kernkompetenzen verfügen, um gen KI effektiv nutzen zu können.
2. Vorbereitung der Mitarbeitenden
Schweizer Arbeitnehmende stehen gen KI sehr aufgeschlossen gegenüber: Bereits heute nutzen 85% gen KI in ihrer Arbeit. Allerdings fehlt es in der Belegschaft oft an einer formalen Ausbildung sowie an Verständnis bezüglich der Fähigkeiten und ethischen Implikationen der Technologie. Zudem bleiben die Arbeitnehmenden vorsichtig, was den Einfluss von KI auf die Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsqualität und das allgemeine Wohlbefinden angeht. So hegen 48% Bedenken, dass sie aufgrund von KI ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.
3. Regulatorische Massnahmen
Die rasante Entwicklung der KI-Technologie übersteigt die Geschwindigkeit der regulatorischen Anpassungen und erfordert internationale Zusammenarbeit. Während in der Schweizer Politik der Fokus auf der Schaffung eines robusten digitalen Ökosystems, der Gewährleistung der ethischen Nutzung von KI und der Investitionen in Forschung und Entwicklung liegt, fehlt ein solcher Fokus bei der Vorbereitung der Arbeitskräfte auf KI-induzierte Veränderungen.
Integration von KI im gesamten Unternehmen
Accenture hat fünf Handlungsbereiche definiert, die Unternehmen dabei helfen, gen KI im ganzen Unternehmen zu skalieren:
1. Unternehmensweite Transformation
Gen KI sollte dort eingesetzt werden, wo sie den höchsten Return on Investment (ROI) bietet und dem Unternehmen ermöglicht, sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit diesem Ansatz kann das gesamte Unternehmen umgestaltet werden anstatt nur einzelne, isolierte Prozesse.
2. Entwicklung eines KI-gestützten digitalen Kerns
Um gen KI schneller skalieren zu können, sollten Unternehmen ihre digitale Infrastruktur ausbauen und in Technologien für nahtlose Abläufe und die Schaffung neuer Fähigkeiten investieren.
3. Förderung der KI-Fähigkeiten
Durch kontinuierliches Lernen und Weiterbildungsmöglichkeiten können die KI-Kenntnisse im gesamten Unternehmen verbessert werden. Wichtig dabei ist, neben den KI-Fortschritten auch die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu fördern. So kann die Belegschaft optimal auf eine KI-geprägte Zukunft vorbereitet werden.
4. Verantwortungsvolle KI-Nutzung
Unternehmen sollten sich zu einer ethischen Nutzung von KI verpflichten, entsprechende Leitlinien festlegen und diese laufend überprüfen, um sich und ihre Stakeholder zu schützen.
5. Förderung von Innovation und Anpassungsfähigkeit
Um das volle Potenzial von gen KI auszuschöpfen, müssen Unternehmen agil bleiben, kontinuierlich innovieren und ihre Geschäftsstrategien anpassen. Dies steigert nicht nur die betriebliche Effizienz, sondern eröffnet auch neue Wege für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in der sich entwickelnden digitalen Landschaft.
Um die Auswirkungen von gen KI auf die Produktivität zu bewerten, wurden Daten des U.S. Bureau of Labor Statistics und O*NET zu über 19'000 Aufgaben in 900 Berufsgruppen in 19 Branchen untersucht. Zur Simulation der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von gen KI wurde berechnet, wie sich die durch die Einführung von gen KI verursachten Veränderungen in der Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft unter verschiedenen Annahmen auf das langfristige BIP-Wachstum auswirken würden.
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