Ionic Wind erhält 1,7 Mio. Franken für lüfterlose Kühltechnologie
Das St.Galler Start-up Ionic Wind hat eine überzeichnete Pre-Seed-Finanzierungsrunde über 1,7 Millionen Franken abgeschlossen. Das Unternehmen will damit die Industrialisierung seiner Solid-State-Airflow-Technologie vorantreiben, die mechanische Lüfter in elektronischen Geräten ersetzen soll
Ionic Wind ist ein Spin-of der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, dessen Technologie auf Hochspannungs-Elektrofeldern basiert, mit denen Luftströmungen ohne bewegliche Teile erzeugt werden. Dadurch lassen sich Kühlmodule direkt in Gehäusekanten, dicht bestückte Leiterplatten oder strukturelle Elemente integrieren.
Gerade für kompakte Hochleistungselektronik ist das relevant. Anwendungen wie Edge-AI-Systeme, Single-Board-Computer oder industrielle Sensormodule stossen zunehmend an thermische und räumliche Grenzen. Klassische Lüfter sind oft laut, störanfällig und benötigen Platz. Solid-State-Kühlung verspricht leiseren Betrieb, höhere Zuverlässigkeit und mehr Gestaltungsfreiheit beim Geräteaufbau.
Mit dem frischen Kapital will Ionic Wind die Produktzertifizierung abschliessen, das Portfolio ausbauen und die letzten Schritte bis zur Marktreife umsetzen. Die Finanzierungsrunde wurde vom Swiss ICT Investor Club angeführt. Beteiligt waren unter anderem Aare Ventures, Startfeld, CADFEM, Wartmann Futura, HAL, Valuemaker Invest und Kickfund.
Für Hersteller digitaler Systeme könnte die Technologie mittelfristig neue Möglichkeiten eröffnen, leistungsfähige Hardware kompakter, robuster und energieeffizienter zu bauen – ein entscheidender Faktor im wachsenden Markt für Edge Computing und vernetzte Industrieanwendungen.
Text: pd/red