HSG-Start-ups setzen auf KI
Im «Entrepreneurial Talents Programm» fördert die HSG unternehmerische Talente. Zum Abschluss des Frühlingssemesters präsentierten die aktuellen Teams ihre Projekte – der Einsatz von KI spielt bei vielen Jungunternehmenden eine wichtige Rolle.
Eine Software, die Bauanträge eigenständig prüft, KI-gestützte Reiseführer und Ernährungsberater sowie die automatisierte Erstellung von Patientenakten: Diese und weitere Geschäftsideen wollen junge Start-ups von HSG-Studenten derzeit marktfähig machen. Kürzlich stellten neun Gründer ihre Start-ups vor. Anlass dazu war der Abschluss des «Entrepreneurial Talents Programm» (ETP). In diesem fördert Startup@HSG jedes Semester bis zu zehn unternehmerische Talente mit Förderbeiträgen, Office Space sowie Coachings. Ausserdem vernetzt die HSG die jungen Unternehmer mit erfolgreichen Gründern.
Gesellschaftliche Herausforderungen angehen
«Viele von euch stellen sich mit ihren Geschäftsideen wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen», sagte Prof. Dr. Dietmar Grichnik, HSG-Professor für Entrepreneurship und Technologiemanagement und Prorektor für Innovation & Qualität, zu den ETP-Teilnehmenden. Er hatte das ETP-Programm mit seinem Team vor zwölf Jahren lanciert.
So hat sich das Start-up Cleriq beispielsweise vorgenommen, dank Automatisierung Kosten im Gesundheitswesen zu senken: Cleriq entwickelt ein Praxisinformationssystem für Hausärzte, das KI-gestützt ist und viele Informationen automatisiert erfasst und verarbeitet.
Das Start-up Gaudio hat eine App entwickelt, die mittels KI zum Begleiter durch Kulturräume wie etwa Museen, historische Bauwerke oder Galerien wird. Die App soll dank individualisiertem Angebot verschiedenste Interessen ansprechen. Gaudio hat soeben seinen ersten Prototypen erstellt – eine Führung durch die Kunstwerke auf dem HSG-Campus. Nebst der Lancierung eines Prototypen konnte Gaudio in den letzten Monaten erste Finanzierungen einholen: So erhielten sie ein «AI Innovation Booster»-Paket von Innosuisse in der Höhe von 20'000 Franken sowie das Startfeld Förderpaket in der Höhe von 18'000 Franken.
Das Start-up Optiverse lancierte eine KI, die eigenständig längere Videos zusammenfasst, nach den Bedürfnissen der Nutzer strukturiert und auch übersetzt – nützlich beispielsweise für die Auswertung längerer Online-Meetings oder Webinare. Und ebenfalls auf KI setzt YumAI. Die Online-Plattform erstellt Ernährungspläne, Rezepte und Einkaufslisten – für gesundheitsbewusste Personen und für den medizinischen Bereich.
«Jetzt geht es an die Umsetzung und Detailarbeit»
Entrepreneurship-Experte Grichnik gab den Gründern mit auf den Weg, dass es «jetzt an die Umsetzung und die Detailarbeit» gehe. Und er wies die Start-ups darauf hin, dass sich einige von ihnen für eine Bewerbung für den HSG START Accelerator eignen könnten. Dieses Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt der HSG zusammen mit START Global und dem Switzerland Innovation Park Ost. Ab 2025 sollen nationale und internationale Start-ups beim Wachstum und der Professionalisierung unterstützt werden.
Text: pd