HSG entwickelt Risikomanagement für globale Produktionsnetzwerke

Industriepartner unter der Leitung der Universität St.Gallen (HSG) haben eine innovative Risikomanagementlösung entwickelt, die gezielt auf globale Produktionsnetzwerke ausgerichtet ist. Dieses System ermöglicht eine datenbasierte Bewertung von Länderrisiken und stärkt Unternehmen in Krisenzeiten. Das Projekt wurde von der Innovationsagentur Innosuisse mit 8 Millionen Franken unterstützt.

In Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen Endress+Hauser, Phoenix Contact, Weidmann Electrical Technology und IT-Logix hat die HSG ein umfassendes Werkzeug entworfen, das die Resilienz von Produktionsnetzwerken weltweit erhöht. Aktuelle geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten zeigen immer wieder die Verwundbarkeit globaler Lieferketten auf – eine Problematik, die laut einer Mitteilung von IT-Logix durch dieses neue Managementansatz gezielt adressiert wird.

Resilienz als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen externen Herausforderungen proaktiv begegnen und strategische Entscheidungen fundiert abwägen können. Die neue Lösung ermöglicht genau das: eine systematische Risikobewertung, die Handlungsspielräume schafft.

«Schon der Ausfall eines Standorts kann die ganze Lieferkette extrem stören», erklärt Thomas Friedli, Professor für Produktionsmanagement und Direktor des Instituts für Technologiemanagement an der HSG in einem Projektvideo. Ohne kontinuierliche Risikoanalyse könne ein Unternehmen leicht in existenzielle Schwierigkeiten geraten.

Dashboard zur Visualisierung von Risiken

IT-Logix hat als federführender Technologiepartner ein Dashboard entwickelt, das in zwei zentralen Funktionen Länderrisiken übersichtlich darstellt und strategische Szenarien simuliert. Die erste Funktion zeigt verschiedene Visualisierungen zur Risikobewertung auf Standort- und Netzwerkebene. Die zweite Funktion erlaubt sogenannte «Was-wäre-wenn-Simulationen», mit denen Unternehmen strategische Entscheidungen auf Basis potenzieller globaler Einflüsse durchspielen können.

Die Förderung durch Innosuisse, mit einem Beitrag von 8 Millionen Franken, unterstreicht die praxisnahe Bedeutung dieses Projekts für die Schweizer Wirtschaft und darüber hinaus.

Text: pd