Helvetia und Huber+Suhner kooperieren mit Tech-Firmen
Gleich zwei namhafte Ostschweizer Unternehmen treiben aktuell die Digitalisierung mit neuen Partnern voran. Die Helvetia-Versicherung steigt bei einem deutschen Immobilien-Fintech-Unternehmen ein und Huber+Suhner startet ein AR-Projekt mit einem Zürcher Start-up.
Das Zürcher Start-up Almer Technologies hat ein Pilotprojekt mit Huber+Suhner gestartet. Das Unternehmen mit Sitz in Herisau wird Almers neu entwickelte Augmented-Reality-Brille für die industrielle Fernüberwachung testen, während sich das Start-up auf den Markteintritt im Jahr 2022 vorbereitet.
Die AR-Brille (auch Go-Pro für Mechaniker genannt) ermöglicht Industrieunternehmen, Laboren und Logistikzentren aus der Ferne Hilfe und Support zu leisten. Neben der Überwindung geografischer Barrieren ermöglicht die AR-Brille den Unternehmen zudem, ihre Anlagen vor Ort effizienter zu gestalten, indem die Mitarbeiter von Industrieunternehmen Checklisten einsehen können, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte zur Ausführung eines bestimmten Prozesses oder einer bestimmten Aufgabe durchgeführt wurden.
«Mit der Augmented-Reality-Brille von Almer schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen sind wir virtuell sehr schnell und nah am Kunden und können gemeinsam an technischen Lösungen arbeiten. Auf der anderen Seite reduzieren wir die Umweltbelastung und sparen Kosten. Die Digitalisierung bringt also einen echten Mehrwert für unsere Kunden, Partner und uns», erklärt Holger Haussmann, Leiter Process Engineering LF bei Huber+Suhner.
Helvetia steigt bei Immobilien-Fintech ein
Der St.Galler Versicherer Helvetia hat sich über den Helvetia Venture Fund am Hamburger Unternehmen Baufi24 Baufinanzierung AG um CEO Tomas Peeters beteiligt. Dieses startete 2006 als Suchmaschine für Baufinanzierungen. Seither hat es sich als ein Vermittler für Immobilienfinanzierungen positioniert.
Baufi24 hat in seiner Finanzierungsrunde insgesamt 6,7 Millionen Euro eingenommen. Neben Helvetia hat auch die St.Galler Risikokapitalgesellschaft Btov investiert. Mit dem frischen Geld will Baufi24 seine Technologie weiterentwickeln und sein Filialnetzwerk in Deutschland ausbauen. «Wir glauben an das erfahrene Team von Baufi24 und sehen grosses Potential für die Digitalisierung der Immobilienfinanzierung. Gerade seit Pandemiezeiten werden Online-Angebote im Bereich Finanzen noch stärker nachgefragt», so Michael Wieser, Managing Partner des Helvetia Venture Funds, in einer Mitteilung von Baufi24.
In der Schweiz hatte Helvetia 2017 den Immobilien- und Hypothekarvermittler Moneypark aus Pfäffikon erworben. Durch die Investition in Baufi24 würden sich nun «interessante Austauschmöglichkeiten für beide Seiten» ergeben, so Patrick Scherrer, Leiter des Bereichs Strategy & M&A bei Helvetia, in einer Mitteilung von Helvetia.