Das hybride Büro von morgen
Zusammen mit Microsoft Research in Seattle entwickeln Forscher der School of Computer Science an der Universität St.Gallen neuartige Büroarbeitsplätze.
Gemäss einer aktuellen Studie wechselt ein Grossteil der Menschen, die im Büro arbeiten, gerne eigenständig zwischen Arbeitszeit im Homeoffice sowie im Büro. Für Arbeitgeber birgt dieser hybride Mix neue Herausforderungen: Wie sind Büros gestaltet, die Raum für eine rege Gemeinschaft und zugleich konzentriertes Denken ermöglichen? Wie lassen sie sich an wechselnde Kapazitäten anpassen? Und wie können für jeden Mitarbeiter, ob zuhause oder im Büro, gleiche Arbeits- und Interaktionsmöglichkeiten geschaffen werden, ohne dabei die soziale Komponente des gemeinsamen Arbeitsplatzes zu verlieren?
Augmented Reality im Büro
Diesen Fragen widmet sich die Forschungsgruppe Human-Computer Interaction (HCI) aktuell in einem Projekt mit der Firma Microsoft Research. Zusammen mit den Kollegen von Microsoft hat HSG-Doktorand Daniel Neumann ein Konzept für das Arbeiten von morgen mit Hilfe von Hybriden Displays erstellt: «Wir verteilen menschhohe, doppelseitige Display-Computer an Mitarbeitende. Das hilft, die Büroräume je nach Auslastung und Aktivität optimal zu nutzen, da verschiedenste Konfigurationen möglich sind. Um diese Möglichkeiten zu ergründen, haben wir nun einen Prototypen gebaut, welcher als flexible Forschungsplattform dient.»
Das «Display Cubicle» bringt zum Beispiel Homeoffice-Mitarbeitende mit lokal anwesenden Kolleginnen und Kollegen in einem Arbeitsraum zusammen. Die hybriden Displays ersetzen nicht nur den klassischen Arbeitsplatz, der aktuell aus Mensch und Computer besteht. Sie integrieren auch zukunftsträchtige Technologien in den Berufsalltag – zum Beispiel mit Augmented Reality- sowie Virtual Reality-Plätzen im Büro, die neue Interaktionsformen mit örtlich, aber auch zeitlich versetzt arbeitenden Kollegen möglich machen. Das Konzept erprobt und testet Daniel Neumann mit Gian-Luca Savino von der School of Computer Science der HSG nun in einer Reihe von Studien mit eigens gebauten Prototypen.
Über die SCS-HSG
Als das jüngste der sechs Dekanate (Schools) der Universität St.Gallen ist die School of Computer Science (SCS-HSG) die erste School mit ingenieurswissenschaftlichem Hintergrund. Mit den derzeit acht Forschungsgruppen deckt die 2020 gegründete School ein breites Spektrum an Schwerpunkten der Informatikwissenschaften ab und erweitert die traditionell wirtschaftlich geprägte Universität St.Gallen. Die Forschungsgruppe Human-Computer Interaction der School of Computer Science beschäftigt sich mit der Frage, wie Technologie den menschlichen Alltag verbessern kann. Weiterhin erforscht sie, wie die Interaktion zwischen dem menschlichen Nutzer und der Maschine erleichtert wird und optimal läuft. Derzeit forschen fünf Doktoranden sowie ein Postdoctoral Researcher unter der Führung von Johannes Schöning an der Schnittstelle von Informatik und Psychologie.