Cyber-Risiken bleiben für Unternehmen die grösste Bedrohung
Die jährliche Umfrage «Allianz Risk Barometer» zeigt, dass Cybervorfälle auch 2025 das weltweit grösste Geschäftsrisiko darstellen. In der Schweiz teilen sich Cyberattacken und Betriebsunterbrechungen erneut die Spitzenplätze, während Änderungen von Gesetzen und Vorschriften weiterhin die drittgrösste Herausforderung für Unternehmen bleiben.
Cyberangriffe wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Attacken und IT-Ausfälle stehen weltweit mit 38 Prozent der Nennungen an erster Stelle der Unternehmensrisiken. Besonders besorgniserregend sind für viele Firmen Datenpannen, die noch vor Angriffen auf kritische Infrastruktur genannt werden. Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) verschärft die Lage zusätzlich. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat verdeutlicht, wie anfällig IT-Systeme sind und welche weitreichenden Konsequenzen Ausfälle haben können.
Betriebsunterbrechungen bleiben ein Kernproblem
Betriebsunterbrechungen sind eng mit Cyberattacken und Naturkatastrophen verknüpft. Sie bleiben weltweit wie in der Schweiz auf Platz 2 der Risiken. Besonders betroffen sind Branchen mit komplexen Lieferketten. 2024 zeigten Ereignisse wie die Huthi-Angriffe im Roten Meer oder der Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore, wie stark sich Unterbrechungen auf globale Warenströme auswirken können. Studien zeigen, dass solche Disruptionen mittlerweile alle 1,4 Jahre auftreten – mit steigender Tendenz.
Klimawandel rückt stärker in den Fokus
Nach einem Jahr mit extremen Wetterereignissen weltweit ist der Klimawandel in der Risikowahrnehmung auf Platz 5 gestiegen – seine höchste Position seit Bestehen der Studie. In der Schweiz liegt er aktuell auf Rang 5, nachdem er im Vorjahr noch auf Platz 10 stand. Besonders Naturkatastrophen verursachen hohe Schäden: Zum fünften Mal in Folge überstiegen die versicherten Schäden im Jahr 2024 die 100-Milliarden-Dollar-Marke.
Gesetzliche Veränderungen als Herausforderung für Unternehmen
In der Schweiz bleibt die Sorge vor regulatorischen Änderungen auf Platz 3. Besonders protektionistische Massnahmen, Zölle und Sanktionen belasten den internationalen Handel. Weltweit zeigt sich ein Anstieg von Exportbeschränkungen für kritische Rohstoffe – innerhalb eines Jahrzehnts haben sie sich verfünffacht. Laut Allianz-Ökonomen könnte 2025 ein Jahr mit verstärkten Handelskonflikten werden, während Europa verstärkt auf regulatorische Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung setzt.
Unternehmen müssen ihre Resilienz stärken
Die Experten von Allianz Commercial betonen, dass Unternehmen angesichts dieser Risiken stärker in ihre Widerstandsfähigkeit investieren müssen. Cyberangriffe, Klimaveränderungen und geopolitische Unsicherheiten sind immer enger miteinander verknüpft. Unternehmen, die auf proaktives Risikomanagement setzen, können sich besser gegen künftige Herausforderungen wappnen.
Text: pd/red