CEOs wollen weiter in Digitalisierung investieren

Zum 24. Mal hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit der «Annual Global CEO Survey» eruiert, was CEOs weltweit beschäftigt, wie sie denken und in die Zukunft blicken. In der Schweiz weit vorne mit dabei: Die digitale Transformation

Dass Innovation traditionsgemäss ganz oben auf der Agenda der Schweizer CEOs steht, hat die COVID-19-Krise akzentuiert: Gemäss Umfrage glauben 59%, dass sie mehr in diesem Bereich unternehmen müssen und 55% möchten als Folge der Pandemie ihre Drei-Jahres-Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Produktinnovationen erhöhen. Gleichzeitig möchten 92% der Befragten in der Schweiz über denselben Zeitraum in die digitale Transformation investieren.

«Den rasanten Wandel und die sich dadurch schnell verändernden Technologien empfinden Schweizer CEOs als Chance, ihre Transformation noch gezielter anzugehen und die Auswirkungen der Pandemie erfolgreich in den Griff zu bekommen», erklärt Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz. Mit 46% sind die Entscheidungsträger denn auch bedeutend weniger besorgt über die Geschwindigkeit des technologischen Wandels, als dies weltweit der Fall ist (68%).

Cyberrisiken rücken ins Zentrum

Die befragten CEOs scheinen sich bewusst zu sein, dass die Digitalisierung fast die gesamte Wertschöpfungskette tangiert und sowohl Chancen als auch Risiken birgt, die es umsichtig einzuschätzen gilt. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Entscheidungsträger die Prioritätenliste des strategischen Risikomanagements neu aufgesetzt haben. Ganz oben auf der Liste sehen sie mit 84% Cyberbedrohungen – global sind es bedeutend weniger (59%). An zweiter Stelle stehen Pandemien (74%), gefolgt von der Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen (64%) und der Geschwindigkeit des technologischen Wandels (63%).

Die Pandemie, die damit verbundenen digitalen Veränderungen und die zahlreichen Cyberattacken der jüngsten Vergangenheit haben die Thematik noch weiter befeuert: 43% der befragten CEOs in der Schweiz empfinden Cyberrisiken als potenzielle Bedrohung für ihre Wachstumsaussichten, im Vorjahr waren es erst 26%. Die Dringlichkeit wird auch dadurch deutlich, dass 77% der Führungspersonen ihre Langzeitinvestitionen für Cybersecurity und Datenschutz als Resultat der COVID-19-Krise erhöhen wollen. Stark zugenommen hat auch die Besorgnis um Fehlinformationen, von 29% im Vorjahr zu 59% in 2021. Dieses Resultat könnte auch auf die Befürchtung hinweisen, dass Cyberkriminelle Informationen abgreifen und verfälschen, die entweder die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen oder zu Fehlentscheidungen führen.

Verfügbarkeit von Kompetenzen bereitet Sorgen

Die Frage, ob die Mitarbeiter über die notwendigen Kompetenzen verfügen, die sie für die laufenden Transformationen benötigen, scheint die CEOs zu beschäftigen. In der Schweiz bereitet diese fast zwei Drittel der Entscheidungsträger Sorgen. Deren Relevanz wird dadurch bestätigt, dass die meisten Führungspersonen in der Schweiz (65%) wegen der COVID-19-Krise langfristig mehr in Führungs- und Talententwicklung investieren wollen. Hierzu ist Upskilling ein möglicher Weg. Es erlaubt einerseits, nicht mehr benötigte Kapazitäten abzubauen und die Mitarbeitenden so umzuschulen, dass die neu erlernten Fähigkeiten besser den sich ändernden Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Andererseits ist es wesentlich kostengünstiger als das Recruiting neuer Talente. Kosteneffizienz ist für die Befragten denn auch von grosser Bedeutung: 71% wollen langfristig mehr in Kostensenkungsinitiativen investieren.

In der Schweiz wird mehr Wert auf hoch qualifizierte Mitarbeiter gelegt als in der übrigen Welt. 79% der Schweizer Studienteilnehmenden betrachten kompetente, gut ausgebildete und anpassungsfähige Mitarbeiter als eine der wichtigsten Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg (gegenüber nur 61% weltweit). 79% der Schweizer CEOs sehen dieses Thema in der Verantwortung der Regierung. Grund hierfür ist sicherlich auch die starke Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor bei der Entwicklung und Bereitstellung von Talenten, wie dies beispielsweise beim dualen Bildungs- und Ausbildungssystem der Fall ist.

Die vollständige Studie können Sie auf www.pwc.ch/ceo-survey herunterladen.

Zum Studiendesign

Die Umfrage bei den Studienteilnehmenden fand im Januar 2021 statt. Weltweit wurden insgesamt 5050 CEOs in 100 Ländern befragt, davon 111 in der Schweiz. In der Schweiz wurden sämtliche Fragen schriftlich gestellt und beantwortet (Online-Fragebogen).

Von den 111 CEOs in der Schweiz repräsentieren sechs Unternehmen einen Umsatz von über 10’000 Millionen, 16 Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 1’000 Mio. CHF und 9'999 Mio CHF, 51 Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 101 Mio. und 999 Mio. CHF und 32 Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 100 Mio. CHF.

22% der Schweizer Unternehmen sind börsenkotiert, 66% befinden sich in Privatbesitz und 12% vertreten die öffentliche Hand. 42% der Studienteilnehmenden sind Schweizer Familienunternehmen mit mindestens 32% des Aktienanteils in Familienhand.