Abacus beteiligt sich an Tessiner KI-Start-up

Das Ostschweizer Softwareunternehmen Abacus investiert in das Tessiner Start-up Artificialy. Ziel ist es, lokal entwickelte KI-Lösungen enger in die eigenen ERP-Systeme zu integrieren und gleichzeitig Datenschutzanforderungen in der Schweiz besser zu erfüllen.

Das Start-up mit Sitz in Lugano entwickelt Anwendungen im Bereich maschinelles Lernen und berät Firmen bei der Einführung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Artificialy wurde 2020 von den beiden KI-Forschern Luca Gambardella und Marco Zaffalon gegründet. Beide waren über 25 Jahre in leitenden Positionen am Dalle Molle-Institut für Künstliche Intelligenz im Tessin tätig. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit Kunden wie Swisscom und Sony und bietet neben technischen Lösungen auch Schulungen und Beratungsleistungen an.

Abacus, einer der grössten ERP-Anbieter der Schweiz mit Sitz in Wittenbach, verfolgt mit dem Investment mehrere Ziele: Zum einen soll das Know-how von Artificialy in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte einfliessen – insbesondere in die neue Funktionalität «Abacus Intelligence», die Sprachbefehle, automatische Texterstellung und individuell anpassbare Prozesse ermöglicht. Zum anderen integriert Abacus die KI-Modelle von Artificialy direkt in seine Plattformen. Diese werden vollständig in der Schweiz entwickelt und kommen ohne Lösungen von Anbietern wie OpenAI, Google oder Microsoft aus. So können Kundendaten im Inland bleiben und gesetzliche Anforderungen an Vertraulichkeit und Datenschutz eingehalten werden.

Text: pd/red