Homeoffice-Cybercheck für Unternehmen

Homeoffice-Cybercheck für Unternehmen

Die Corona-Pandemie hat die Gefahr von Hackerangriffen und Cybervorfällen für Unternehmen und Organisationen massiv erhöht. Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li baut deshalb im Rahmen der laufenden Kampagne «Cyber Security Liechtenstein» ihre Aktivitäten und Massnahmen weiter aus.

Der Schutz vor Cyberangriffen ist sowohl für Unternehmen als auch für Organisationen eine zentrale Herausforderung. Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass Angreifer neue Möglichkeiten entdecken, um sich Zugang zu IT-Netzwerken und Datenbanken zu verschaffen und dadurch Entscheidungsträger mit gestohlenen Firmendaten erpressen oder die IT-Systeme beschädigen. Diese Entwicklung hat sich in der Corona-Pandemie weiter verschärft, wie mehrere Studien bestätigen.

Allein während des Teil-Lockdowns Mitte April 2020, als fast die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung in der Schweiz begann, überstürzt und ohne grosse Vorbereitung von zu Hause aus zu arbeiten, verzeichnete das Schweizerische Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) fast 400 Meldungen pro Woche. Das sind viermal mehr als in den vorangegangenen Wochen. Das Kompetenzzentrum des Bundes für Cybersicherheit weist zudem darauf hin, dass immer noch viele Firmen solche Angriffe nicht melden. Studien zeigen, dass viele Entscheidungsträger sich nicht ausreichend darüber bewusst sind, dass das eigene Unternehmen ins Visier von Hackern geraten könnte.

Info-Plattform ausgebaut

Vor allem die verstärkte Tätigkeit im Homeoffice hat das Risiko für einen Cybervorfall in den Unternehmern nochmals stark erhöht. Während es am Unternehmensstandort noch relativ einfach ist, die Systeme zu überwachen und auf dem aktuellen Stand zu halten, sind viele Geräte bei den Mitarbeitern zu Hause nicht überwacht und oft unsicher. Die Mitarbeiter benutzen den Rechner neben der Arbeit auch für private Zwecke, sodass oft nicht sichergestellt werden kann, ob sich Schadsoftware auf dem Computer befindet.

Cybersicherheit ist ein zentrales Thema für die Wirtschaftsstandorte Liechtenstein und Schweiz. Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li widmet dem Thema einen grossen Stellenwert in ihrem Strategiepapier, der «Digitalen Roadmap», und hat 2019 die Kampagne «Cyber Security Liechtenstein» ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für Cybersicherheit weiter zu schärfen und konkrete Unterstützung anzubieten. Im Rahmen der laufenden Kampagne wurde nun die Informationsplattform cybercheck.li aktualisiert und weiter ausgebaut. Interessierte finden dort einen kostenlosen Schnellcheck mit rund 40 Fragen, neu ergänzt um die Kategorie «Homeoffice». Der Schnellcheck gibt eine erste Einschätzung, wie gut ein Unternehmen vor Cyber-Attacken geschützt ist, und zeigt konkrete Empfehlungen auf, wie der Schutz weiter verbessert werden kann. Dabei berücksichtigt der Test sowohl organisatorische, technische und physische Massnahmen.

Der Test ist ausgerichtet auf KMU, kann aber auch bei grösseren Firmen angewendet werden. Des Weiteren beinhaltet die Webseite cybercheck.li aktuelle Beiträge sowie Meldungen und ermöglicht die einfache und gezielte Vernetzung mit Fachstellen.

Mehr zum Thema

Aikaterini Mitrokotsa, Professorin für Cyber Security an der Universität St.Gallen, über Cyberangriffe auf Unternehmen. Hier geht's zum Interview.

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